laut.de-Kritik
Die Skandinavier halten sich trotz Thrash vermehrt am Groove fest.
Review von Michael EdeleIm Vergleich zu ihren beiden ersten Scheiben "Frailty" und "Source" haben sich The Duskfall mit "Lifetime Supply Of Guilt" schon beinahe einen elegisch langen Titel ausgesucht. Dabei soll es sich aber um die einzige wesentliche Veränderung bei den Nordschweden handeln, denn ihrem Sound sind sie größtenteils treu geblieben.
Mit dem herrlich zynischen Titel "Trust Is Overrated" holzen The Duskfall in bester Thrash-Manier los und halten das Gaspedal durchgehend auf dem Bodenblech. Das gibt gleich einen Seitenscheitel, den man sich beim höllisch groovenden "The Shallow End" wieder rausbürsten kann. Hier rocken sie sogar fast so geil wie die Kollegen von Helltrain. Das sollte nicht weiter verwundern, trommelt Oskar Karlsson doch für die Kollegen. Zieht er beim Höllenzug einen ähnlichen straighten Stil durch wie sonst nur Frank Beard, so zeigt er bei The Duskfall auch gern etwas mehr.
Mit "Break The Pact" gerät die Frisur schon wieder in Gefahr, denn die Schweden ziehen das Tempo erneut deutlich an, um im Anschluss direkt wieder den Wechsel in groove-orientiertere Gefilde zu suchen. Die Gitarren bleiben die Strophen über zwar eindeutig im Thrash. Zum Chorus hin melden sich jedoch ein paar griffige Melodien an. "Shoot It In" und "Down Light Dreadful" würden auf dem nächsten Helltrain-Album bestimmt eine exzellente Figur abgeben. "Going Down Screaming" und "Hours Are Wasted" setzen eher auf den Groove-Hammer denn auf Geschwindigkeit.
Exakt das werden wohl einige der alten Fans auf "Lifetime Supply Of Guilt" vermissen, doch mir gefällt die Orientierung an fetter Rhythmik bei The Duskfall ausgesprochen gut. Immerhin verschaffen "Sympathy Has Decreased" und der Rausschmeißer "Relieve Your Fall" dem Frisör wieder mehr Arbeit. Das dritte Album der Skandinavier gerät somit zu einer ausgewogen Sache.
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