laut.de-Kritik
Klassischer Göteborg-Stil mit Rotz'n'Roll-Faktor.
Review von Michael EdeleDem Wacken-Gänger sind The Fading vermutlich seit einem guten Jahr bekannt - und wohl auch in guter Erinnerung geblieben. Immerhin entschied die Band den Wacken Band Battle für sich und zog damit den Deal mit Wacken Records und diversen Endorsern an Land. Dem Rest der Metalwelt könnte die Band aus Israel bislang aber durch die Lappen gegangen sein.
Verständlich, aber dennoch ärgerlich. The Fading sind es durchaus wert, ihren den Namen im Kopf und die Musik im Ohr zu haben. Wobei sich der israelische Hintergrund musikalisch eigentlich gar nicht erschließt. Im Gegensatz zu einer Band wie Orphaned Land, die gerne traditionelle Klänge in ihrem Sound verarbeitet, könnten The Fading sowas von aus Schweden stammen, dass es mit Sicherheit die richtige Entscheidung war, den Mix in die Hände von Jonas Kjellgren (Scar Symmetry, Carnal Forge) zu legen.
Die Jungs orientieren sich am klassischen Göteborg-Stil mit doppelten Gitarrenleads und allem Drum und Dran: schön und gut. Der Rotz'n'Roll-Faktor, der im Opener "Failure Proven" zutage tritt, ist aber ebenfalls dermaßen IKEA, dass man sich echt verwundert die Ohren reibt. Dass hier immer wieder Bands wie Dark Tranquillity, Darkane oder Arch Enemy Pate stehen, geben The Fading auf ihrer Homepage gern zu. Warum auch nicht?
Auf dem Gebiet mag an Innovationen alles gesagt sein. "In Sin We'll Find Salvation" macht trotzdem von vorne bis hinten verdammt gute Laune. Power und Spielfreude stimmen zu 100%! Vor allem kleben die Israelis nicht nur stur an den Vorbildern, sondern setzen wie mit dem Einstieg von "Confront Myself" auch mal auf eine Band wie Flotsam & Jetsam. Doch das Geschrote, die starke Abwechslung und der leichte Humor von Nummern wie "One Step To Drama" machen die Band absolut bemerkenswert.
Um von vorne herein vor Langeweile zu schützen, gibt es mit "Beyond Perfection" ein Klavierintermezzo zwischendurch. Kleine Boni wie dieser machen das Album gleich mal noch eine Spur interessanter. Wer nicht immer eine Soundrevolution sucht, sondern sich mit einem starken, frischen Album zufrieden gibt, liegt mit "In Sin We'll Find Salvation" auf jeden Fall richtig.
Noch keine Kommentare