laut.de-Kritik
Schweineorgeln aus Mailand.
Review von Giuliano BenassiBereits die ersten Takte fallen mitreißend aus: Eine Hammond-Orgel schlägt die ersten Noten von Alan Hawkshaws "Move Move Move" an, gefolgt von einer Gitarre, Bass und Schlagzeug. Während das Tanzbein mitwippt, entfalten sich Orgel-, Bass- und Gitarrensoli.
Zwar sind drei der Hauptbeteiligten schon seit den 80er Jahren in der italienischen Musikszene aktiv, dennoch hat das Link Quartet erst im neuen Jahrtausend sein erstes Album herausgebracht. Mit seinem dritten "Italian Playboys" will es aus der angestammten Mod-Ecke herauskommen.
Was ihm gelingen könnte, denn 50 Minuten lang spielt es sich ohne Durchhänger durch vierzehn eigene und fremde Stücke. Zu den Höhepunkten gehören neben dem Opener auch der Titeltrack, Gus Gus' "Lady Shave" mit der Djane Ninfa am Mikrophon und das lässige "Portofino Vespa Rider" . Eher überraschend geraten dagegen "Rubber Monkey", ein Jugendstück des späteren Deep Purple-Organisten Jon Lord, und "Glass Onion" von den Beatles.
Wenn Kritik angebracht ist, dann am hohen Anteil an Coverversionen, auch wenn sie sich stark von den Originalen abheben. "Greased On Delta Street", "Spider Baby" oder "Janine" mit seinem pseudofranzösischen Gesang beweisen, dass die Band auch mit eigenen Stücken durchaus in der Lage wäre, ein Album mit anständigem Material zu füllen.
Aber das nur am Rande. Nachdem für Frühjahr 2005 eine Italientour ansteht und man schon mehrmals in den USA aufgetreten ist, besteht die Hoffnung, dass sich das Link Quartet auch mal in den deutschsprachigen Raum begibt.
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