laut.de-Kritik
Punkrock, wie er melodischer kaum sein kann.
Review von Mathias MöllerDa hat sich was getan bei The Loved Ones seit dem Debütalbum "Keep Your Heart": Basser Cotterman verließ Ende 2006 die Band, für ihn kam Chris Gonzalez, und mit David Walsh ist ein zweiter Gitarrist an Bord. Am Sound ändert das auf dem Zweitwerk "Build & Burn" allerdings wenig.
Die Geliebten spielen nach wie vor melodischen Punkrock, wie er melodischer kaum noch sein könnte. Es ist ein schmaler Grat zwischen bubblegumesker Popanbiederung und streetwiser Punk-Authentizität - The Loved Ones meistern diesen Drahtseilakt so gerade eben.
Der Opener, bei dem anfänglich Sänger Dave Hause allein gegen die Gitarre ansingt, um dann mit dem Rest der Band steil zu gehen, geht dabei noch sehr gut ins Ohr. Allerdings deutet sich hier schon an, wo der Pophase im Pfeffer liegt. Auch in der Folge spielt das Quartett aus Philadelphia das, was man mit Fug und Recht unter Melodic Punkrock einsortieren darf.
Nicht sonderlich spannend, dafür aber ordentlich gemacht. Schön ins Ohr geht "Sarah's Game" mit mächtig Drive, in "Brittle Heart" darfs dann auch mal eine Akustikgitarre sein. Eigentlich okay, dass die Band nicht mal vor Piano- und Synthieeinsatz zurückschreckt.
So gerät "Selfish Masquerade" zur getragenen Punkpower-Ballade. Doch wers eher derbe mag, sollte vielleicht eher auf richtigen Streetpunk zurückgreifen, Wer dagegen seinen Dreiakkordsport mit ein bisschen Openmindedness garniert haben möchte, sollte bei ein Ohr riskieren.
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