laut.de-Kritik
Die A-Capella Boygroup verspricht viel und hält wenig.
Review von Vicky ButscherDoh-Oh-Oh-Oh. Boygroup A-Capella.
Die Situation kennt jeder, der schon mal irgendwelche MTV-Sonstwas-Awards geschaut hat: Einer Boygroup wird von einer der lächelnden Moderatorinnen ein Mikrofon vor die Nase gehalten und sie trällern nett und relativ gekonnt ein A-Capella-Ständchen in die Kamera.
So ungefähr klingen The Magnets. Eine Mischung aus Take That und den Backstreet Boys, nur dass sie eben alle Backgroundgeräusche mit ihrer Stimme eingespielt haben. Schon beeindruckend, wenn sich das, was man gerade noch für ein High Hat oder eine Snare gehalten hat als menschliches Organ entpuppt.
Doch leider entlarven sich die Songs, die hinter dem bestimmt enormen Können der sechs Musiker hervor treten, bald zum größten Teil als langweilige Schnulzen. Alles scheint schon so oft da gewesen, alle Balladen sämtlicher Boygroups werden vereint. Wie traurig, was man hier zu hören kriegt. Man vermisst die Innovation, das Muster ändert sich kaum. Immer das lullige doo-wap als Hintergrund.
Ein bisschen Abwechslung bringt da nur "She's Not There", hier wird das Tempo mal ein bisschen hoch gefahren und Spannung aufgebaut, auf die typische Boygroup-Schnulzstimme wird verzichtet. Eindeutig der Lichtblick der CD. Auch "Still" kann dem teilweise dem auf der Platte so eintönig wiederholten Schema und dem immer gleichen Tempo entfliehen.
Nett, das Können ist beeindruckend, doch leider kann ich außer "She's Not There" kein Lied finden, dass mich so richtig mitreißt. Gute Idee und beeindruckendes Können. Trotzdem: wenn man sie einfach nur hört, ohne sich blenden zu lassen, ist die CD schlicht langweilig.
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