laut.de-Kritik
Kopenhagen Calling! Kopenhagen Burning!
Review von Stefan Johannesberg"We are red. We are white. We are danish dynamite." Zwar keinen Millimeter national, dafür mit explosiver Durchschlagskraft pfeffern die The Clash-Erben aus Kopenhagen auf ihrem Debüt "Move!" puren Punk Rock'n'Roll über die Wanderdünen Richtung Großbritannien. Frontmann Lukas Scherfi nölt so pub-erfahren britisch rum, als ob Joe Strummer 1975 im Dänemark-Urlaub am Strand im Vollrausch einen unehelichen Sohn gezeugt hätte.
Immer wieder angetrieben von diesem unglaublichen Whiskeyorgan sorgen die mitreißenden Refrains für Partystimmung pur. Ihrem Mod-Motto "Clean living under difficult circumstances" zu Ehren tragen die drei Jungs bei der Feier Krawatte, Hemd und Anzug. Ihre rebellische Working Class-Einstellung hingegen repräsentiert echtes "Street Life".
So rüstet man auch in der genial melancholischen Hymne "Truth Is" szenerichtig für den Straßenkampf gegen rechts: "Freedom's never cheap you know. Get out on the street, we're moving to the beat. Right wing and fascist, conservatives and classists sponsored by the rich man, protected by police men."
Hymne auf Hymne prasselt auf den tanzenden Mob hernieder, während die Bewegung "Turn Away Your Faces From The Crowd" propangiert. Nur bei der billy bragg'schen Liedermacherreminiszenz "Still An Echoe" gönnen sie dem verschwitzten Fans eine kurze Verschnaufpause. Heftige Ska-Ausbrüche in "Control Your Temper" und "Play It Safe" beenden die Ruhe jedoch sofort. Und da auch The Clash oft dem Reggae frönten, schließt die Kritik mit dem Satz: "To 'Move!' I Like To Move It" wie Shabba Ranks.
1 Kommentar
Kürzlich in Coburg gesehen. Fantastic!