laut.de-Kritik
Eine neue Frontfrau ersetzt die bislang übliche Gästeliste.
Review von Michael EdeleMit der stilistischen Einordnung bewegte man sich bei The Project Hate MCMXCIX schon immer auf relativ dünnem Eis. Zwar stammen sowohl Fronter Jörgen Sandström als auch Multiinstrumentalist Lord K. Philipson eindeutig aus dem schwedischen Death Metal. Doch auch Industrial- oder Gothic-Töne sowie Elemente der Filmmusik fanden stets Eingang in ihr Schaffen.
An dieser Vielfalt ändert auch "Bleeding The New Apocalypse (Cum Victriciis In Manibus Armis)" nichts. Einzige Neuerung: Der Posten am zweiten Mikrofon. Mit Ruby Roque rekrutierten The Project Hate eine portugiesische Sängerin, die ihre Vorgängerin Jonna Enckell locker in die Tasche steckt. Die neue Frontfrau hat nämlich ordentlich Power auf den Stimmbändern und erinnert dabei nicht selten an die ehemalige The Gathering-Göttin Anneke van Giersbergen.
Auch der Einsatz von Gästen wurde kräftig zurück geschraubt. Begegnete man auf dem Vorgänger noch Namen wie Martin van Drunen oder Johann Hegg, verlässt man sich dieses Mal einfach wieder auf das kraftvolle Geröhre von Jörgen. Der ehemalige Grave-Shouter weiß schließlich genau, wie er seine Stimme prägnant einsetzen muss, um in den nach wie vor überlangen Songs Akzente zu setzen. Allein in "Summoning Majestic Victory" kommt tatsächlich mal eine kurze Passage mit Klargesang vor.
Langweilig gerät "Bleeding The New Apocalypse" selten, da sich dem Hörer immer wieder neue Parts erschließen. Dem Spaß zuträglich ist nicht nur der drückende Sound, der den Bass an den richtigen Stellen ordentlich grummeln lässt. Auch das songdienliche, dynamische Spiel von Vomitory-Drummer Tobben Gustafsson sollte nicht unerwähnt bleiben, auch wenn er den coolen Industrial Rock am Anfang von "The Serpent Crowning Ritual" ein wenig arg zuholzt.
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