laut.de-Kritik

Neues vom Monster Magnet-Support.

Review von

The Quill ist eine jener unzähligen schwedischen Rockmonster-Combos. Jubilierten die Vier aus Mönsterås vor drei Jahren noch "Hooray! It's A Deathtrip", erscheinen sie 2006 lebendiger denn je. Leise rollen sie sich in das Album rein, die sonst eher straighten Rocker klingen beim Opener "Keep The Circle Whole" in der Tat recht psychedelisch. Fronthirsch Magnus Ekwall presst seine Stimme dermaßen kunstvoll in Form, dass man denkt, man hätte es mit Soundgarden- und Audioslave-Sänger Chris Cornell zu tun.

Dazu gibts Soli und anderes Gitarrengegniedel galore. "Yeah" löst sich ein wenig aus den vielfältigen Klangfarben und The Quill lehnen sich ordentlich nach vorne. Der Rhythmus schnell, die Gitarren schwer und der Gesang ausdrucksstark - so kennzeichnet sich The Quill 2006. Zwischendurch feine Licks und klassische Soli. Keine Frage, The Quill machen hardrockende Gitarrenmusik mit einem gewissen Qualitätsanspruch. Sie lehnen sich an die Großen vergangener Dekaden an, Sabbath, Purple und Zeppelin lassen sich in verschieden starken Schattierungen heraus hören.

Der Sound klingt natürlich wie ein Update des ganzen Rock'n'Roll-Zirkus'; nur riecht es halt nicht ganz frisch, dort wo seit Jahrzehnten Tiger hinpissen. Und so müssen sich The Quill den Vorwurf gefallen lassen, dass andere Rock'n'Roll-Bands, wie die Landsmänner von den Hellacopters, wesentlich frischer klingen. Wohl auch, weil die ihre Mische mit einer Prise Soul würzen. The Quill hingegen betreiben ihr Handwerk in furztrockener Manier.

Interessant wird es immer, wenn sie es etwas langsamer angehen lassen und sich wie bei "Slave/Master" in Richtung Psychedelic Rock treiben lassen. Hier kann man gut nachvollziehen, dass sie im Vorprogramm von Monster Magnet eine gute Figur machen. Leider schleichen sich dann so Langweiler wie "Broken Man" oder das sich müde schleppende "Man In Mind" ein. Auch "The Merciless Room" braucht wohl den ein oder anderen Hördurchgang, bis sich etwas zwischen Ohrmuschel und Hirnrinde festsetzt.

Mit "Trespass" hauen The Quill dann endlich wieder ein bisschen mehr auf die Wurst. So soll es sein, und schon ärgert es mich, dass ich mich von meiner Haarpracht getrennt habe. Der hochoktanige Track macht die zwölf durchlittenen Minuten Langeweile davor wieder gut. Und so geht es bis zum bitteren Ende. Latente Langeweile wechselt sich mit unterhaltsamen Rock'n'Roll-Nummern ab. Meistens kann ich mich aber nicht dem Eindruck erwehren, The Quill klängen ein wenig altbacken. Und da höre ich dann doch lieber die Originale.

Trackliste

  1. 1. Keep The Circle Whole
  2. 2. Yeah
  3. 3. Slave/Master
  4. 4. Broken Man
  5. 5. Man In Mind
  6. 6. Merciless Room
  7. 7. Trespass
  8. 8. Black
  9. 9. No Light On The Dark Side
  10. 10. Triumph Is A Sea Of Flame
  11. 11. In The Shadows
  12. 12. Down

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