laut.de-Kritik
Industrial Rock - auch für Metaller geeignet.
Review von Michael EdeleIn Kanada scheinen sie nach wie vor zu wissen, wie man Industrial Rock spannend gestaltet. Nach Left Spine Down kommt Europa nun auch in den Genuss des Debüts von The Rabid Whole.
Die legen mit "Autraumaton" eine verdammt starke Scheibe irgendwo zwischen Nine Inch Nails, Orgy und Marilyn Manson hin. Wobei das Hauptaugenmerk eindeutig auf der in einem ungewissen Zustand befindlichen Band von Trent Reznor liegt.
Der richtig starke Opener "All The Same" überzeugt mit tollen Gitarrenriffs, treibenden Drums, ein paar Samples und vor allem einem leicht rauen, emotionalen Gesang von Fronter Andreas Weiss. Dessen Stimme ist ein wenig höher, kommt aber weitgehend ohne verzerrende Effekte oder ähnlichen Kram aus, was in dem Musikbereich alles andere als selbstverständlich ist.
Bei The Rabid Whole gehören zwei Gitarristen zum festen Line-Up. Entsprechend viel Platz nehmen die Gitarren im Songwriting ein und machen die Band auch für diverse Metal-Fans interessant. Was nicht heißt, dass nicht auch wie in "Selfish Nature" oder "Collapse" ordentlich elektronisch vor sich hingeblubbert werden darf.
Die Mischung gerät absolut gefällig. Obwohl die Nähe zu Nine Inch Nails in beinahe jedem Song zu spüren und zu hören ist, so machen die Nummern doch Laune. Vor allem wird das Quartett aus Saskatchewan wohl kaum mit dem Gedanken spielen, sich von den Bühnen zurückzuziehen.
Ganz im Gegenteil soll es gerade live zu verstärkten Aktivitäten kommen, wo man mit Keyboarderin Sheenah Ko auch direkt einen Blickfang mitgeliefert bekommt. Sie übernimmt in Songs wie "The Strings Inside" oder "My Love, My Blood" auch ein paar Gesangslinien.
Für die eher ruhigen Momente ist mit "Faith In Yesterday" oder dem kurzen "Distant Blue Skies" gesorgt, ohne dass es schmalzig wird oder den Lala-Faktor zu sehr steigert.
Ob die drei Remix-Versionen abschließend notwendig sind, muss jeder selbst entscheiden. Im Auge behalten sollte man die Kanadier auf jeden Fall.
1 Kommentar
naja, was man auf myspace hört, das dürfte man nicht mal wagen mit nine inch nails zu vergleichen. ich kann dem review überhaupt nicht zustimmen. wirklich "industrial" der übelsten sorte mMn.
aber was mich sehr unterhalten hat, die gestalltung der myspace seite, vor allem die bandpics, artwork usw. sieht wirklich aus, wie aus einem pc spiel ende der 90er jahre. heute jedoch einfach nur peinlich.