laut.de-Kritik
Für einen entspannten Party-Abend geeignet.
Review von Olaf SchmidtSchweden, so wissen wir, liegt in Skandinavien. Es gibt Elche. Es gibt einen Automobilhersteller, der angeblich besonders sichere Fahrzeuge herstellt. Und es gibt eine unglaubliche Masse an Bands, bezogen auf die Einwohnerzahl des Landes. Liegt es an der überdurchschnittlich guten Musikförderung? Oder an der klaren Luft? Aber selbst dann haben wir noch nicht geklärt, warum viele Bands auf jegliche musikalischen Trends defäkieren und einfach tun, worauf sie Lust haben.
So wie auch The Sigourney Weavers. Ihr fröhlicher Power Pop liegt alles andere als im Zeitgeist, doch das kümmert die fünf Jungs aus der kleinen Industriestadt Ludvika nicht die Bohne. "I'm On Mission" prescht unverzagt nach vorne los, macht aber gleich eines der Probleme des Albums deutlich: der Song ist viel zu glatt. Überwiegend harmlos, so lässt sich die ganze Platte kategorisieren. Der Titel "Blockbuster" passt wie die Faust aufs Auge.
Dennoch gibt es ein paar Hits. "Psycho" mit seiner einschmeichelnden Keyboard-Melodie gehört sicherlich dazu. Die Stimme von Sänger Robert Jansson erinnert hier etwas an James Dean Bradfield von den Manic Street Preachers. "In The City" mit kurzen Ska-Anleihen reiht sich ebenfalls ein. Auch der Rauswerfer "Time Lapse", der als lupenreine Ballade beginnt, um sich schließlich zum Midtempo-Rocker zu entwickeln, kann was.
Bei "Wanna Be Up All Night" meint man, einem neuen Caesars-Song zu lauschen. Die Surforgel drückt dem Lied ihren Stempel auf. Wenn nur etwas mehr hängen bleiben würde! Daran ist auch die schlappe Eigenproduktion schuld. Ein paar mehr Ecken und Kanten hätten die Songs enorm nach vorne bringen können. Die Gitarren bleiben immer zu brav, das Schlagzeug hat zu wenig Schmackes.
Die restlichen Songs laufen ohne großartige Widerhaken durch. Nicht schlecht und sicher für einen entspannten Party-Abend geeignet, aber eben ohne großen Nährwert. "Blockbuster", übrigens die zweite LP der Schweden, ist eines dieser Alben, von denen man sich einfach nicht vorstellen kann, dass in zehn Jahren jemand sagen könnte: ja, das war ein echter Klassiker, den konnten sie nie wieder toppen. Eher: Für ein paar nette Abende hats gereicht.
2 Kommentare mit 3 Antworten
Wenn irgendwann mal jemand seine Band nach dieser Band benennt, dann müsste er korrekterweise seine Band dann "The The Sigourney Weaverss" nennen, oder?
Wow, krasse Erkenntnis...Hör mal auf mit er Bongraucherei, das macht Deinen Schädel nur noch sumpfiger.
zumindest nicht auch noch das bongwasser saufen!
Wieso? Er hat doch Recht!
muss man ins regal neben die "wynona riders" stellen