laut.de-Kritik

Gothic, Rock und Elektro zum Fingerverbrennen.

Review von

Entweder handelt es sich bei Sascha Blach um einen ausgesprochenen Workaholic, oder der Kerl hat einfach zu viel Freizeit. Jedenfalls meldet er sich beinahe exakt ein Jahr nach der Veröffentlichung von "Themes From The Desolate Ocean" nun mit "Shamanic Passage Through The Ember" zurück, dem zweiten Teil seiner Elemente-Tetralogie.

War beim Debüt das behandelte Grundelement noch das Wasser, so steht nun das Feuer im thematischen Mittelpunkt vom Projekt Transit Poetry. In Sachen Feuer geht es naturgemäß etwas energischer zu Werke, was der Opener "Retaliation Of Prometheus" auch schön demonstriert: Kräftige Gitarren treffen auf schnelle Beats und leichte Elektronik, immer wieder unterbrochen von ruhigen Ambient-Phasen.

Zu dumm, dass ich beim Anfang vom nächsten Track "The Sunvoyager" immer an 2 Unlimited und "There's No Limit" denken muss. Der einsetzende Gesang verbannt diese nicht unbedingt schmeichelhafte Referenz aber mit einem Schlag aus dem Kopf, worauf sich der Song zu einer schönen Futurepop-Hymne à la Covenant oder VNV Nation entwickelt. In eine ähnliche Kerbe schlagen auch "Reverie Circles" und "Love In Aeon's Joy".

Während "Locust Pilgrimage" und "The Dionysian Dancers" den Gitarren relativ viel Raum geben, sind die Stücke "Warpaint Of The Butterfly" und "Paradise Apocalypse" eher unauffällig. Über weite Strecken vertraut Blach auf den Wechsel zwischen rockigem Beginn mit Klavier/Gitarrenmelodie, ruhiger Strophe und deutlich agilerem Chorus. Daher leidet das Album mit der Zeit ein wenig unter Längen.

Die Ambient-Elemente tauchen auch in den beiden Gedichtvorträgen "Shamanic Invocation" und "Firefly Garden" auf. Ganz zum Schluss versucht sich der hauptberufliche Despairation-Sänger noch am Rainbirds-Song "Blueprint". Heraus kommt dabei ein wenig überzeugendes Cover (was aber auch daran liegen kann, dass mir das Original ziemlich auf die Nüsse geht).

Freunde von Covenant und Project Pitchfork sollten ein Ohr riskieren. Wie schon im Vorgänger stecken auch in "Shamanic Passage Through The Ember" zahlreiche gute Songs, aber eben auch Unspannendes. Auf Teil drei und vier darf man dennoch gespannt sein.

Trackliste

  1. 1. Retaliation Of Prometheus
  2. 2. The Sunvoyager
  3. 3. Warpaint Of The Butterfly
  4. 4. Venus Emodiment
  5. 5. Solstice
  6. 6. Reverie Circles
  7. 7. Love In Aeon's Joy
  8. 8. Shamanic Invocation
  9. 9. Locust Pilgrimage
  10. 10. The Dionysian Dancers
  11. 11. Lethe
  12. 12. Paradise Apocalypse
  13. 13. Firefly Garden
  14. 14. La Grande Mer Silencieuse
  15. 15. Blueprint

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