laut.de-Kritik

Die Ideen, die Dark Tranquillity ausgegangen sind, tauchen hier wieder auf.

Review von

Nachdem Trivium mit ihrem Debüt "Ember To Inferno" einen recht positiven Eindruck hinterlassen hatten, nahmen sich Roadrunner Records der Belange des jungen Quartetts an. Mit ihrem treffend betitelten Album "Ascendancy" zeigen die Jungs aus Orlando nun, dass sie schnell in die erste Liga der Metalgemeinde aufsteigen könnten.

Nach dem sehr stimmungsvollem und schönen Intro "The End Of Everything" bricht "Rain" mit der Urgewalt eines Orkans über einen herein und thrasht in bester Dark Tranquillity-Manier nach vorne. Wer sich von deren letztem Output "Character" auch deutlich mehr erhofft hatte, sollte "Ascendancy" definitiv mal sein Ohr leihen. Die Ideen, die den Schweden scheinbar ausgegangen sind, tauchen hier in rauen Mengen auf.

Sänger/Gitarrist Matt Heafy hat nicht nur die ganz derben Hardcore-Shouts drauf, sondern auch eine sehr melodische und ausdrucksstarke Singstimme. Da er beides recht ausgewogen einsetzt und sich den entsprechenden Stimmungen der Musik anpasst, kommen hier Fans beider Lager so richtig auf ihre Kosten. "Like Light To The Flies" sollte eigentlich jeden überzeugen.

Das schöne an Trivium ist, dass sich die Band nicht davor scheut, Emocore-Elemente mit den typischen Doppel-Leads des melodischen Death Metals und Thrash-Riffs zu vermischen, wie sie in der Bay Area gang und gäbe waren und sind. Dass dabei aber auch noch schlüssige und vor allem rabenstarke Songs heraus kommen, zeigt die besonderen Fähigkeiten der Jungspunde. Auch die Soli-Duelle sind technisch anspruchsvoll und trotzdem nicht selbstverliebt.

Leider liegen mir keine Texte vor, jedoch lassen die Songtitel darauf schließen, dass sich Mr. Heafy durchaus ein paar tiefere Gedanken zu bestimmten Themen gemacht hat. Nur der Gitarrensound, für den Andy Sneap (Kreator, Nevermore, Blaze) zuständig war, könnte gerne noch etwas fetter sein. Vielleicht würde es sich auch anbieten, ein oder zwei Halbtöne tiefer zu spielen, dann drückt der Sound noch mehr.

Trackliste

  1. 1. The End Of Everything
  2. 2. Rain
  3. 3. Pull Harder On The Strings Of Your Martyr
  4. 4. Drowned And Torn Asunder
  5. 5. Ascendancy
  6. 6. A Gunshot To The Head Of Trepidation
  7. 7. Like Light To The Flies
  8. 8. Dying In Your Arms
  9. 9. The Deceived
  10. 10. Suffocating Sight
  11. 11. Departure
  12. 12. Declaration

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