laut.de-Kritik
Das wahrscheinlich (?) letzte posthume Album des 1996 ermordeten Rappers
Review von Max HelkeKaum zu glauben, aber es gibt immer noch unveröffentlichtes Material von Tupac Shakur. Der Name der neuen LP (wenn man eine Platte mit zehn Songs, zwei davon sind Remixe, LP nennen kann), passt wie die bekannte Faust aufs Auge: "The Lost Tapes", so der Titel, ist eine Ansammlung von alten Tracks, die 2Pac mit seiner damaligen Gruppe Strictly Dope auf Kassette aufgenommen hat. Entstanden sind sie angeblich im Homestudio der legendären Band Digital Underground. Jedenfalls sollen sie von Digital Underground Mitbegründer Chopmaster J produziert wurden sein.
Und so hören sich die Songs auf "The Lost Tapes" auch an. Man muss sich von dem Gedanken befreien, 2Pac hätte nur New-School Gansterrap gemacht. Das wahrscheinlich letzte posthume Album des 1996 ermordeten Rappers ist vielmehr eine Mischung aus 'Miami Bass', '2 Live Crew' und der ersten N.W.A., "N.W.A. And The Posse". Wobei auch ein Sample der Ende 1989 erschienenen "100 Miles And Runnin" der Gangstarap-Veteranen benutzt wurde. Das zeigt schon, dass der angegebene Entstehungszeitraum von 1989 für die Kassetten nur geschätzt wurde.
Die Qualität der Songs ist ziemlich mies, da die Aufnahmen nicht vom DAT, sondern von normalen Kassetten gezogen wurden. Aber für einen wahren Tupac-Fan und für Leute, die aus der "8 Ball" und "As Nasty As They Wanna Be"-Zeit stammen, ist diese Scheibe ein absolutes Muss. Nur "Static I" und "Static II" lassen Ansätze des Tupac Mitte der 90er erahnen, hier kann man seinen einzigartigen Rapstil, der ihn später so berühmt machte, erkennen. Die Beats, Scratches, Snears und Samples sind aber auch bei diesen Songs in die Anfänge des 'Miami Bass' einzuordnen.
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