laut.de-Kritik
Treibt den Duft von Tannennadeln in die Nase
Review von Stefan FriedrichWeihnachten. Weihnachten? Weihnachten!
Es ist wieder soweit, die Flut der Weihnachtssampler hat begonnen und dieses Jahr erscheint die vierte Ausgabe der "A Very Special Christmas"-Reihe. Der Verkaufserlös geht an die "Special Olympics", eine Non-Profit-Organisation, die geistig behinderte Kinder und Erwachsene mit Sportanlagen u.ä. unterstützt.
Bislang lag die Qualität der Sampler immer ziemlich hoch, konnte man für den guten Zweck doch so unterschiedliche Künstler wie Sting, die Smashing Pumpkins, Patty Smith, Snoop Dog, Boyz II Men oder Tom Petty zum Singen von Weihnachtsliedern bringen. An den bekannten Namen mangelt es auch diesmal nicht, sind u.a. mit Mary J. Blige, Sheryl Crow, Run DMC und Eric Clapton doch wieder wohlbekannte Stimmen am Start.
Bei näherer Betrachtung gibt es da allerdings einen Haken. Mit 38 Minuten Spielzeit ist die CD ohnehin nicht die gerade sehr lang und fast die Hälfte der Songs sind schon auf den ersten drei Ausgaben von "A Very Special Christmas" enthalten. Sicherlich, diesmal sind es Live-Versionen, aber trotzdem bleibt da das ziemlich ungute Gefühl zurück, dass man den politisch korrekten Charity-Sampler-Käufer nochmal nachträglich abzockt. Wer die ersten drei schon hat, sollte sich das Geld lieber sparen.
Alle anderen können zumindest mal reinhören, ob es jedermanns Geschmack ist, wenn Bon Jovi Weihnachtsschnulzen runtersäuselt sei dahingestellt. Wirklich überzeugen können nur Run DMC, Tracy Chapman, Eric Clapton und z.T. Sheryl Crow. Zum Ende gibt's dann noch das obligatorische Weihnachts-Allstar-Singen, welches dann doch ganz gelungen ist und auch mir den Duft von Tannennadeln in die Nase treibt.
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