laut.de-Kritik
Tiga hält mit seinen Mixkünsten wahrlich nicht hinterm Berg.
Review von Gregory BritschDie Zeiten, in denen auf den Gigolo Platten uns' Arnie mit stolz geschwellter Brust seine Bizeps kontrahierte, sind ja nun leider vorbei. Hinterm grün verstrahlten American Gigolo Logo pixelt einem heute das Nachfolge Maskottchen Johnny Rotten entgegen.
Alle Tracks dieser Compilation wurden vom Kanadier DJ Tiga (genau, Sonnenbrillen bei Nacht und so mit die Zyntherius) zusammen gestellt, und - Premiere bei Gigolo Compis - ineinander gemixt. Tiga hat sich dabei den gesamten Katalog von Helly und Co zur (Hühner-)Brust genommen.
From past to future. Von Katalognummer 1, das ist DJ Naughty mit "Boing Bum Tchak", das sind aber auch mehr oder weniger aktuelle Produktionen wie das electroide Technobrett "Vicious Game" (Nr. 81) von David Caretta oder das Amanda-Lear-Schnittchen Linda Lamb mit der Glückszahl 87.
Tiga zaubert dabei wahrhaftige Schmankerl - ich sach ma "I'm A Disco Dancer" von Christopher Just - aus der Gigolo Historie auf die Decks, die die Label Philosophie repräsentieren. Klaro, aber aus Zeiten, in denen der heutige Retro-Fimmel noch in der akuten Inkubationsphase steckte. Halt Gigolo Style. Powered by Hell.
Tiga hält mit seinen Mixkünsten wahrlich nicht hinterm Berg. Er zeigt unleugbare technische Skillz, beweist ein Gespür für den schnellen und sattelfesten Übergang im richtigen Moment und zum passenden Zeitpunkt. Ein Meister seines Fachs. Abgesehen davon ist American Gigolo die geeignete Medizin, um die Hummeln im Hinterteil wieder auf Vordermann zu bringen.
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