laut.de-Kritik
40 Hip Hop-, Soul– und R'n'B– Tracks: Masse statt Klasse.
Review von Pascal Jürgens"Schwarzes Gold ist Vinyl, Diamanten nur als Nadel" – so formulierten es schon Fünf Sterne Deluxe. Wer hätte gedacht, dass sie damit den Nagel so auf den Kopf treffen? Denn mal ganz ehrlich: So einfach, wie es das Cover glauben machen will, ist es nicht. Die wirklich derbsten Hip Hop-, Soul– und R'n'B– Tracks bekommt ihr nicht auf einer oder zwei CDs, die müsst ihr mühsam im Plattenladen zusammen suchen – am besten auf Vinyl.
Was hier auf zwei CDs zusammen gefunden hat, sind trotzdem 40 Tracks von ganz netter Qualität. Einerseits merkt man den Anspruch, die heißesten Charterfolge zu platzieren – "Ms. Jackson", "Survivor" etc, andererseits langt es an vielen Ecken doch nicht zum Besten: An Stelle des wirklichen Burners "Ante Up" von M.O.P. beispielsweise hat wohl das Geld nur für "Hill Top Flava" gereicht.
Auch ansonsten vermisst man den einen oder anderen sicheren Hit. Statt dessen tummeln sich einige noch recht unbekannte Songs, die nicht unbedingt schlecht sein müssen. Example: "Trive Thieves", seinerzeit auf der !Attack Of The Weirdos!- EP von Bizarre erschienen klingt ein wenig smoother als die aktuellen Songs von D-12, ganz ok.
Alles in Allem ist der Mix aus Top Ten-Singles, unbekannten Liedern von bekannten Künstlern und nie so richtig durchgestarteten Hits relativ brauchbar. Nur ist das eben immer eine halbe Sache: Wenige Menschen werden sich mit hundert Prozent der Tracks anfreunden können, immer sind ein paar bloß-nicht-mehr- Stücke dabei. Dafür, dass man es sowieso nie allen recht machen kann ist das Ding ganz solide; nichts fürs aktive Anhören, sondern gute Hintergrundmusik.
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