laut.de-Kritik
Schlichtweg originell und modern zugleich.
Review von Gregory BritschVor allem im letzten Jahr gelang es Moodmusic, mit zahlreichen, qualitativ hochwertigen Veröffentlichungen seinen Ruf als Label für anspruchsvolle Clubmusic nachhaltig zu unterstreichen. Klas Lindblad, auch als Freestyle Man, Thirsty Monk oder Sasse bekannt, beweist als A&R und Moodmusic-Eigentümer nach wie vor einen feinen Riecher, was die Künstler bzw. deren Tracks aus seinem Hause betrifft.
So hinterließen Acts wie die deutsch-holländische Dirt Crew mit "808 Lazerbeam" oder Thugfucker mit "Bodyshaker" einen nachhaltigen Eindruck in Clubs wie DJ-Playlists. "Nightstarter 2" bietet nun einen zweiten Rückblick auf die Veröffentlichungspolitik des in Berlin lebenden Finnen.
Mit dabei sind neben eigenen Releases auch Sachen von u.a. Henrik Schwarz, Nick Chacona, Spirit Catcher und Dirt Crew, die wieder einmal beweisen, wie von Detroit bzw. Chicago beeinflusster House zum einen schön unprätentiös deep auftreten kann, und andererseits, in welchem Ausmaß Acid in heutigen Produktionen wieder Einzug findet.
Weder aufgesetzt noch anbiedernd. Schlichtweg originell und modern zugleich mit wenigen Mitteln – inklusive einer kräftigen, aber nie stupide holzenden Bassdrum sowie einer dreckigen Note. Die Stücke sind auf den Punkt gebracht, bisweilen atmen sie förmlich, haben Soul. So wie Henrik Schwarz' Track "Lazy Conrad", dessen Bassdrum wiederum von Theo Parrish inspiriert zu sein scheint. Oder "What If", bei dem Freestyle Man warme oldschoolige Deep House-Klänge anschlägt.
Diese zählen wie die mehr als durchschnittlichen Beiträge von Phonogenic ("Air Moves" bzw. "Nitrosexual"), Star You Star Me ("Antidis") sowie Loversrock ("Man") und Thirsty Monk ("Vertical") zu den zuvor nicht erhältlichen Tracks. Auf der von Lindblad gediegen zusammen gemixten CD 2 kommt der angesprochene Acid-Anteil dann vollends zum Tragen.
Von Anfang an zwitschern und blubbern die Roland-Sounds, es bleept unaufhörlich und die Basslines schrauben sich teilweise unwiderstehlich hinterm Trommelfell fest. Im Verbund mit den Slammern "Bodyshaker", "Terry", "Darkside", "Nitrosexual" und "Jammin" gibt's dann wirklich kein Halten mehr. Da fragt man sich schon, wer da noch mithalten kann.
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