laut.de-Kritik
Nach Eminem, Limp Bizkit und Papa Roach geht es leider steil bergab.
Review von Stefan FriedrichDer Berg ruft. Und der Bordercross Sound liefert den Soundtrack dazu. Oder besser: Hätte ihn gerne geliefert. Denn was auf den ersten Blick sehr verführerisch aussieht und mit einer Menge großer Namen aufwarten kann - Eminem, Limp Bizkit, Faith No More, Monster Magnet u.a. - kann nicht vollständig überzeugen. Neben einige Höhepunkten macht sich streckenweise nämlich Langeweile breit.
4Lyn machen den Anfang und diese fallen eher unter die unter die letzte Kategorie. "Pure" klingt einfach zu holprig, um wirklich überzeugen zu können. Ganz anders da schon Eminem (mit seinen Weggefährten von D12) zwei Songs später: "Shit On You" mit sparsamen Beats, gepaart mit Em's hektischen Raps bleibt im Ohr hängen, ohne Frage. Mr. Mathers hat zur Zeit einfach ein glückliches Händchen, egal ob Dre hinter den Reglern sitzt oder nicht. Ganz klarer Pluspunkt für das Album. Molotov versuchen sich im Anschluss daran am alten Tone Loc-Klassiker "Funky Cold Medina", klingen dabei allerdings so richtig schön unmotiviert. 1:1 Songs nachspielen kann auch die Schülerband von nebenan...
Mit dabei sind natürlich auch die Mannen um Fred Durst, allerdings nur mit einem Remix von "Counterfeit Countdown", ihrer ersten Single. Das schmeckt dann schon ein wenig nach Abzocke, Hauptsache Limp Bizkit steht irgendwo auf der Hülle. Ein echter Brecher ist hingegen wieder "Light Up And Let Go" von Faith No More (rip), welches bislang nur in limitierter Auflage erschienen war. "Killing Time" von (Hed) P.E. geht in Ordnung, ebenso "So Much For The Afterglow" von Everclear. "Medicine" von Monster Magnet ist ein weiterer Höhepunkt, doch danach geht's steil bergab. Will noch mal jemand was vom 96er Album "One Fierce Beer Coaster" der Bloodhound Gang hören? Bitte schön, The Boardercross Sound macht's möglich. Am Ende gibt es dann noch zwei Live-Versionen von Papa Roach's "Blood Brothers" und 3 Doors Downs "Smack".
Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, hier zum Teil mit B-Ware abgespeist zu werden. Unveröffentlichte Stücke sind prima (aber auch nicht automatisch gut), wenn ich dafür allerdings auf der anderen Seite Remixe und Live-Versionen mitgeliefert bekomme und zwar meist bei den wirklich großen Namen, finde ich das nicht witzig. Es fehlt eine Linie, der Aufhänger, das Ganze wirkt ein wenig wie die wahllose Zusammenstellung von Songs. Und dass ich die CD nicht in meinem PC abspielen kann, raubt ihr die letzte Chance auf eine 4-Punkte Wertung.
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