laut.de-Kritik

Lawless versucht, an alte Zeiten anzuknüpfen.

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Mitte April kam Blackie mit dem ersten Teil seiner "Neon God"-Saga ums Eck. Dafür musste er mancherorts ganz schön einstecken, und auch die anschließende Tour verlief alles andere als glücklich. Mit dem zweiten Teil namens "The Demise" versucht er nun, verlorenen Boden wieder gutzumachen.

Ob Lawless sich die Kritikpunkte am Vorgänger zu Herzen genommen hat, oder ob die Unterschiede einfach von vorne herein so geplant waren, kann ich nicht sagen. Fakt ist jedoch, dass ich mit "The Demise" ein gutes Stück mehr anfangen kann als mit "The Rise". Zum einen sind da die Keyboards und vor allem die Hammond Orgel, die wesentlich sparsamer und differenzierter eingesetzt werden. Überhaupt ist der Sound ein ganzes Stück besser und vor allem druckvoller als noch auf dem Vorgänger.

Ein weiterer Punkt ist, dass das Album mit "Never Say Die" deutlich besser loslegt, als der erste Teil um die Titelfigur Jesse. Jesse ist inzwischen der Anführer einer neuen Religion und endgültig zum Neon God aufgestiegen. Als er aber anfängt, seine Taten und Ziele anzuzweifeln, will ihn Judah zum Märtyrer machen und aus dem Weg räumen.

Diese Geschichte, die in den Grundzügen schon etwas an "Crimson Idol" erinnert, setzte Blackie weitestgehend mit den üblichen W.A.S.P.-Zutaten um. Das bringt schnellere Tracks mit sich wie "Tear Down The Walls" oder "Destinies To Come (Neon Dion), Balladen wie "Clockwork Mary" und "All My Life" oder das atmosphärische, überlange "The Last Redemption".

Die Diskussionen, ob W.A.S.P. es geschafft haben, mit der "Neon God"-Saga an alte Zeiten anzuknüpfen, werden nicht ausbleiben und vermutlich größtenteils mit der Meinung enden, dass dies nicht ganz der Fall ist. Auch wenn sich Blackie immer wieder so sehr ans eigene Rezept klammert, dass er sich schon beinahe selber kopiert, gelingt es ihm leider zu selten, weitere große Momente zu schaffen. Da sind mir die Nicht-Konzept-Alben beinahe lieber, weil er dort für meinen Geschmack etwas lockerer vom Leder zieht.

Trackliste

  1. 1. Never Say Die
  2. 2. Resurrection
  3. 3. The Demise
  4. 4. Clockwork Mary
  5. 5. Tear Down The Walls
  6. 6. Come Back To Black
  7. 7. All My Life
  8. 8. Destinies To Come (Neon Dion)
  9. 9. The Last Redemption

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