laut.de-Kritik
Middle of the road die Deutschrockallee entlang.
Review von Kai Kopp"Die Leuten wollen Wunder hören, und alle leidenschaftlichen Musiker sind damit beschäftigt, in diese Zauberstrassen vorzustoßen". Immerhin 40 Songs hat Wolf Maahn über "Frauen und Städte" (so der Untertitel des Albums) geschrieben. Elf davon hat der selbsternannte 'Rocklibero' und 'Schatzsucher in Sachen Songs' zur Veröffentlichung auserkoren.
Mit kraftvollem, ehrlichem und erdigem Rock kommt Wolf Maahn mit der ersten Studioveröffentlichung seit viereinhalb Jahren um die Ecke. Ausflüge und Verschmelzungen mit Soul und R'n'B hat er für dieses Album aus seinem Repertoire verbannt. Mal kraftvoll, mal gefühlvoll kuscheln sich die elf Songs recht geschmeidig in die Gehörmuschel. 'Melodic Rock' hat man das zu meiner Zeit genannt.
Wolfs "Zauberstrassen" sind mit den Rock- und Popstilistiken der letzten drei Jahrzehnte gepflastert. Middle Of The Road kurvt er mit uns die Deutschrockallee entlang. Dabei hat er das Rock- und Rollvehikel fest im Griff. So einen vertrauenswürdigen Chauffeur wünscht man sich auch auf der Popautobahn, auf der die Superstar-Sonne schwer ins Gesicht blendet. Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit sind seine Pfunde, die aus jeder Note, jedem Wort wuchern.
"Wer auf musikalischer Ebene eine zynismusfreie Zone sucht, kann bei Wolf Maahn sicher sein, nicht an der Nase herumgeführt zu werden". In augenwischenden DSDS-Zeiten ist das eine gültige Größe! Ein musikalisches Wunder hat Wolf Maahn mit "Zauberstrassen" zwar nicht geschaffen, seine Leidenschaft für aufrichtige Rockmucke ist jedoch allgegenwärtig. In Anlehnung an sein Eingangszitat möchte ich deshalb formulieren: "Die Leute wollen leidenschaftliche Musiker hören". Diesem Anspruch wird er mehr als gerecht!
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