laut.de-Kritik
Stopp, das sind ja gar nicht Fall Out Boy!
Review von Deborah Katona"Viele Bands nehmen sich zwischen ihren Alben zwei Jahre frei, aber wozu soll das gut sein?", fragt Josh Franceschi, Frontman der englischen Kombo You Me At Six. Hierzu finden sich nach kurzer Überlegungszeit gleich mehrere Antworten: Erstens, um an Erfahrungen reicher zu werden. Zweitens, um neue Inspiration zu finden, damit man eben nicht nur dauernd über Liebe, Herzschmerz und jugendlichen Unmut schreiben muss.
Und drittens, um genügend Zeit zu haben, eine coole Platte aufzunehmen. Bei You Me At Six hat man derlei kaum bedacht und gönnt sich mit Absicht keine Verschnaufpause. So bringt die junge Gruppe kaum ein Jahr nach der Veröffentlichung des Debüts schon den Nachfolger "Hold Me Down" auf den Markt.
Die Scheibe beginnt mit Sirenengeheul. Eine Vorwarnung an alle über 18 Jahre vielleicht? Denn dem Zuhörer eröffnet sich ein allzu jugendlicher Sound. Zwar ist der sauber produziert, wirkt aber viel zu glatt und poliert. Man gibt sich beispielsweise beim Einstiegssong "The Consequence" rockig, mit einigen Screamo- oder Emocore-Anleihen.
Doch viel zu schnell rutscht die Produktion in eine schnulzige Soft-/Poprockschiene ab. Besonders fallen hier "Liquid Confidence" und "Fireworks" auf. Sofort entstehen etwa Assoziationen mit Daughtry und pathetischer Stadion- und Radiomusik.
Bei "Playing The Blame Game" drückt Sänger Josh Franceschi nicht nur stimmlich ziemlich auf die Tränendrüse. Auch der Text befördert die Heulparty: "You hold me down/ by keeping me around/ And no one takes me home/ no one takes me home.." Das wäre nun als Ausnahme noch zu ertragen, jedoch kommen die Jungs nicht über ihr gebrochenes Herz und damit verbundene Themen hinweg.
Denn genauso läuft es in "Stay With Me", das abschnittsweise an The Used erinnert, der Drei-Wort-Refrain gestaltet sich allerdings viel zu einfallslos.
Gelungen ist hingegen der Gitarren- und Schlagzeuglastige Titel "Underdog". Der Fuß wippt sofort mit. Und man möchte gerade in den Refrain von "Disloyal Order Of Water Buffaloes" einstimmen, da merkt man: Moment, das sind ja gar nicht Fall Out Boy.
Bei anderen Tracks scheint man sich ebenso an den amerikanischen Vorbildern zu orientieren. "There's No Such Thing As Accidental Infidelity" - eine Titellänge, die glatt aus dem Hause Pete Wentz und Co. stammen könnte. Jedoch, und hier landen wir letztendlich wieder beim harten Softrock (oder soften Hardrock?): Chris Daughtry und seine Kumpanen hätten ihre Freude daran.
7 Kommentare
jede Teenie-Pop-Punk Band mit FOB zu vergleichen zeugt von fachlicher Inkompetenz
wie kann man nur so derart unverschämt blink182 kopieren?? ich finde, die sollten sie verklagen den prozess gewinnen sie!!!
FOB für gut zu halten zeugt von geister Inkompetenz. Ich hoffe du hast den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden...
echt sowas von wtf
Sorry Indie21 es kam so rüber als würdest du Falloutboy gut finden und undifferenziert den Rest schlecht machen. Falls es anders gemeint war entschuldige ich mich nochmals.Da ist viel Interpretationsraum vorhanden^^
entschuldigung akzeptiert.