laut.de-Kritik
Was ist das jetzt? Flower Power-Metal? Mork vom Ork?
Review von Michael EdeleÄh, ja, was ist das jetzt? Flower Power Metal? The Darkness ohne Eunuchen-Gesang? Spinal Tap ohne Rotzbremse? Good Charlotte mit spieltechnischen Fähigkeiten? Ramba mit etwas zu viel Zamba? Mork vom Ork? Ich schweife wohl ab ...
Irgendwie scheint es ein bisschen von allem zu sein. An den Instrumenten sind die Buben absolut fit, der Gesang kann sich auch hören lassen, das Outfit ist absolut hip und mit Warner haben sie ein Major-Label im Rücken. Scheint also alles zu stimmen. Aber was zur Hölle rauscht mir dann schon seit ein paar Stunden durch die Löffel?
Ich glaub echt, ich bin mit dem Sound von Avenged Sevenfold überfordert. Ähnlich wie die schon erwähnten The Darkness, suhlen sich die Kalifornier in jedem Klischee, das der Metal jemals hergegeben hat, und setzen diesen handwerklich anspruchsvoll um. Die Soli pfeifen mitunter pfeilschnell und messerscharf an einem vorbei, die Drums sind abwechslungsreich und nicht auf Dauer-Doublebass eingestellt, und auch ein paar Bassläufe lassen aufhorchen. Anscheinend kommen die Jungs aus der Hardcore-Ecke, doch diese sucht man auf "City Of Evil" vergebens. Vielmehr dominieren Melodien, die stellenweise im nächsten Kinderliederbuch auftauchen könnten und jeder Poserband den Haarspray aus der Perücke pusten. Das zischt zwar sofort ins Ohr, aber man weiß nie so recht, was damit nun anzufangen ist.
Es scheint fast so, als wollten sie den Überraschungserfolg von The Darkness wiederholen, denn die Grundessenz des Avenged Sevenfold-Sounds liegt metertief in den 80ern und das macht sich schon mit dem Opener "Beast And The Harlot" deutlich bemerkbar. Doch anstatt dabei altbacken und von gestern zu klingen, macht der Spielwitz und die (hoffentlich) vorhandene Selbstironie jede Menge wieder wett. Mehrstimmige Hooklines, Melodien die sogar Hammerfall zu kitschig wären - jedoch rasanter und frischer klingen - ziehen sich durch das ganze Album.
Mit einer Schmalzballade wie "Seize The Day" übertreiben sie es zwar fast, aber wenigstens ziehen sie ihr Ding konsequent durch. Zu dieser Konsequenz gehört auch eine gewisse Unberechenbarkeit, siehe die Flamenco-Klänge in "Sidewinder". "The Wicked End" legt zwar furios los, entwickelt sich im Laufe des Songs aber fast schon zum Soundtrack und ertrinkt im Pathos. Gleiches gilt für das streichergeschwängerte Intro von "Strength Of The World". Auch nach dem zehnten Durchlauf bin ich mir noch nicht sicher, ob "City Of Evil" einfach nur zeitlos oder absolut überholt ist. Ob Avenged Sevenfold wirklich zu ihrem Sound stehen, wird sich wohl erst zeigen, sollte dieses Album floppen und Warner die Jungs wieder an die kalifornische Küste schicken. Aber warten wir's ab.
21 Kommentare
Geiles Album
da sagste was
also ich hab die anderen beiden alben gehört und ich find die sollte man sich echt reinziehen .
das ich die gefunden hab,war einfach nur geiler zufall
obwohl ich ja eher zu Bad Religion tendiere,aber die Band von der krieg ich nie genug(bis jetz noch nicht)
Ich bin seit der Sounding The Seventh Trumpet fanboy deluxe, da könnt ihr einpacken.
q.e.d.
Nope die neuste ist auf jeden Fall nicht so gut wie CoE.... Die geilste Platte von denen ist sowieso Waking The Fallen.... Die steht gleichauf mit der ersten Platte.
Mit der ersten komm ich bis heute nicht ganz zurecht...
sonst alles hammerplatten