laut.de-Kritik

Rockparty für den Sommer.

Review von

Das berüchtigte dritte Album steht an, doch gemessen am bisherigen Erfolg der Truppe aus Kentucky, muss man sich eigentlich keine Sorgen um die Jungs machen. Dennoch haben sie sich für "Between The Devil And The Deep Blue Sea" deutlich mehr Zeit gelassen als für den Vorgänger.

Letztendlich ist die neue Scheibe eine gute Mischung aus dem Debüt und dem vielleicht etwas soften "Folklore And Superstition" geworden. Soll heißen, die Black Label Society-Einflüsse in den rockigen Nummern sind wieder unüberhörbar, doch genauso haben Nickelback ihre Marke in den balladesken Nummern hinterlassen. Die nehmen zwar ein sattes Drittel der normalen CD-Version ein, doch auf den übrigen zwei Dritteln schlagen Chris Robertson und Co. kräftigere Töne an.

Das fängt mit dem satten "White Trash Millionaire" an, geht über das coole "Killing Floor" (Zakky-Baby lässt grüßen) und schlägt vor allem mit dem brettharten "Change" richtig ein. Die Jungs wissen schon, wie man starke Riffs aus dem Ärmel schüttelt und diese mit Chris' melodischer Stimme in den richtigen Zusammenhang stellt. Da rockt dann "Such A Shame" ganz gut, auch wenn man hier in Sachen Härte einen Gang zurück schraubt.

Gleiches gilt für die eher im Southern Rock anzusiedelnden "In My Blood" und "Can't You See", die schon beim ersten Durchlauf zum Mitsingen auffordern. Zwar wird hier das gängige Herz-Schmerz-Thema behandelt, aber also schnöde Ballade kann man den Song kaum bezeichnen. Ganz im Gegensatz zu "Like I Roll" - doch gerade der Track wird in den amerikanischen Radios bestimmt genauso hoch und runter genudelt wie "Stay".

Mit "Blame It On The Boom Boom" haben sie auch einen für Black Stone Cherry-Verhältnisse ungewöhnlichen Song im Programm. So sehr auf dicke Hose machen die Jungs sonst nie. Hat man sich erst mal dran gewöhnt, groovt die Nummer trotzdem wie Hölle und macht richtig Spaß. Das gilt auch für die 'American Made Music To Strip By'-Nummer "Let Me See You Shake".

Hatte man auf den ersten beiden Alben vor allem textlich oftmals das Gefühl, es mit weisen, alten Männern zu tun zu haben, die den Southern Rock ihrer Heimat mit ein paar modernen Einflüssen pimpen, zeigt das Quartett nun, dass sie auch als Partyband was her machen. Musik für den kommenden Sommer ist "Between The Devil And The Deep Blue Sea" auf jeden Fall.

Trackliste

  1. 1. White Trash Millionaire
  2. 2. Killing Floor
  3. 3. In My Blood
  4. 4. Such A Shame
  5. 5. We Won't Let Go
  6. 6. Blame It On The Boom Boom
  7. 7. Like I Roll
  8. 8. Can't You See
  9. 9. Let Me See You Shake
  10. 10. Stay
  11. 11. Change
  12. 12. All I'm Dreamin Of

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3 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    Ich dachte immer, das zweite Album wär das berüchtigte? Na ja mal reinhören.

  • Vor 13 Jahren

    black stone cherry sind immer eine merkwürdige band für mich gewesen. das debut war wirklich gut, hat aber keinerlei neue akzente im genre gesetzt und ist nach kurzer zeit im cd regal verschwunden. das zweite album hat nicht mehr so gezündet mit seinem fragwürdigen härtegrad.
    außer für sommerliche saufgelage unter freiem himmel ist die musik zumindest für mich nicht geeignet. ich greife lieber zu corrosion of conformity's "deliverance" oder auch zum deep purple klassiker "machine head". reinhören werd' ich in "devil sea" jedoch trotzdem mal.

  • Vor 13 Jahren

    Wollte mir eigentlich immer einer der beiden vorigen Platten zulegen. Sicher ist, dass es diese Platte nicht ist. Vier Punkte hierfür - mal ehrlich ... Hr. Edele, Sie wissen schon, dass der einzige brauchbare Song auf der Platte "Can't you see" ein Cover (http://www.youtube.com/watch?v=VEOV5vWfSgI) und Southern-Rock-Evergreen ist? Marschall Tucker Band klingelt's?!? Sowas gehört vielleicht mal in ein ordentliches Review. An dem Cover sieht man auch, dass man besser auf die Originale vertraut. Das ist biederer Southern Pop-Rock. Radiotauglich ist das, aber so ein seichtes Fahrwasser. Schade, die Produktion ist großartig und auch instrumental sehr solide. Aber das Material ist eine bittere Pille.