laut.de-Kritik

Whiskey- und Zigarren- Rock'n'Roll aus den Südstaaten.

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Nach The Showdown stehen die nächsten Südstaatler mit einer rockigen Scheibe am Programm. Hab ichs mir doch gedacht, dass die Region um Kentucky mehr zu bieten hat als Fried Chicken. Heiß klingen auch Black Stone Cherry. Jedoch sind sie weder fettig, noch liegen sie schwer im Magen. Die Jungs (kaum zu glauben, doch das älteste Mitglied ist gerade mal 23!) veröffentlichen ihr selbst benanntes Debütalbum bei Roadrunner. Das kann sich hören lassen.

Bands wie Led Zeppelin oder Lynyrd Skynyrd verbunden, klingt ihre Musik alles andere als antiquiert. Black Stone Cherry polieren den Patina-Glanz mit einer gehörigen Portion modernem Hard Rock auf. Dabei ist es aufgrund der musikalischen Nähe kein Wunder, dass sie schon mit Zakk Wyldes Black Label Society auf der Bühne standen. Der ist zwar noch unangefochtener Besetzer des Whsikey- und Zigarren-Rock-Throns, doch die Edmontoner sind auf dem besten Wege, sich in diese Liga zu katapultieren.

Mit einem lässigen Groove kommt "Lonely Train" daher. Der Song hat, wie einige andere auch, einen ernsten Inhalt und handelt von den Familien, die ihre Söhne in den Krieg schicken müssen. Deutlich zeigt sich der Blues-Einfluss der Scheibe unter anderem auf Nummern wie "Crosstown Woman". Der macht sich aber nicht nur anhand der Musik bemerkbar. Vielmehr zeigen sie sich den Südstaaten verbunden, indem sie in ihren Songs Geschichten ihrer Heimat erzählen. Vom bei Dürre gerufenen Regenmacher ("Rain Wizard") bis zum geheimen Verkauf von Alkohol unter der Theke ("Backwoods Gold"). Besagter Laden musste einer Polizeistation weichen.

Über allem schwebt eine mehr oder weniger latente Melancholie, die sich besonders auf "Hell And High Water" bemerkbar macht – einer schönen und melodischen Nummer. Ihr Debüt haben die fünf gemeinsam mit Familie und Freunden aufgenommen. Jon Freds Vater war gemeinsam mit David Barrick für die Produktion zuständig, den Mix übernahm Kevin Shirley (Aerosmith, Led Zeppelin).

Black Stone Cherry bringen die Kompromisslosigkeit erdigen Rock'n'Rolls rüber, in all seiner Ursprünglichkeit und klingen trotzdem frisch. Am Songwriting gibts ebenso nichts auszusetzen. Die Strukturen haben Hand und Fuß und gerade wenn man bedenkt, dass es sich hier um eine junge Band handelt, beeindruckt der Abwechslungsreichtum. Solche Musik schreit förmlich nach der heran nahenden Open Air-Saison und ein oder zwei Whiskey on the rocks.

Trackliste

  1. 1. Rain Wizard
  2. 2. Backwoods Gold
  3. 3. Lonely Train
  4. 4. Maybe Someday
  5. 5. When The Weight Comes Down
  6. 6. Crosstown Woman
  7. 7. Shooting Star
  8. 8. Hell And High Water
  9. 9. Shapes Of Things
  10. 10. Violator Girl
  11. 11. Tired Of The Rain
  12. 12. Drive
  13. 13. Rollin' On

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1 Kommentar

  • Vor 17 Jahren

    gutes Southern Rock Album, KEINE Balladen,
    KEINE schwülstigen Stadion-Rocksongs, sehr schön

    zwar ordentlich von BLS, Black Crowes und Corrosion of Conformity geklaut("Lonely Train" hört sich verdächtig nach COC's "Clean my wounds" an, aber gut)

    wie mich das ankotzt, dass die ausgerechnet bei diesem Dreckslabel Roadrunner sind...