laut.de-Kritik

Starke Mischung aus Härte und Melodie.

Review von

Ähnlich wie Trivium gehören Bullet For My Valentine zu den ganz großen Hoffnungen in Sachen bissiger Metal mit erstklassiger Instrumentierung, dem alten Spirit der Thrash Metal-Szene und dem gewissen Etwas an Melodie. Der Hype um beide Bands war stellenweise zwar kaum mehr zu ertragen, aber beide haben auch bewiesen, dass sie durchaus das Zeug zum next big thing haben.

Nun liegt also "Scream Aim Fire" vor und lässt von Anfang an keinen Zweifel daran, dass BFMV den Erfolg des Vorgängers locker erreichen und wohl auch noch toppen können. Der Opener und Titeltrack schießt einen direkt mal aus den Socken, denn die Nummer thrasht nach vorne weg wie Hölle und lässt auch beim kurzen Breakdown kaum Zeit zum verschnaufen. Kaum ist das Solo durchgezwirbelt, geht es auch schon wieder ab wie Hoecker auf Amphetaminen.

"Eye Of The Storm" schlägt in dieselbe Kerbe und drückt die Lungenflügel ebenfalls platt. Man mag es durchaus als Metalcore bezeichnen, doch die Jungs haben den Thrash der alten Metallica vermutlich genauso verinnerlicht wie Trivium. Allerdings sind die Drumpatterns im Mittelteil und das Klatschen überflüssig, bzw. schnarchig.

Single! brüllt einem danach "Hearts Burst Into Fire" entgegen, das mit cleanen Gitarren beginnt und doch deutlich mainstreamiger klingt. Bei aller Liebe, aber das ist doch ein Stück zu poppig und würde auch als Soundtrack für jeden x-beliebigen Teenie-Film durchgehen.

Das gleiche trifft auch auf das nicht übermäßig spannende "Deliver Us From Evil" zu, das mit demselben Problem zu kämpfen hat. Dass sie tolle Melodien verbraten können, ohne dabei zu sehr nach Teenie-Band zu klingen, zeigen sie doch wirklich toll in Sachen wie dem etwas an Maiden erinnernden "Disappear" oder "End Of Days", das sowohl in Sachen Gesang, als auch Melodie eine starke Mischung aus Härte und Melodie bietet.

Diese Mischung gibt es auch in "Waking The Demon", das in Sachen Gitarrenarbeit eine ordentliche Breitseite ablässt. Die Verbindung von melodischem Gesang und harten Gitarren geht hier sehr gut auf, und das Tempo variiert von fetten Grooves bis hin zu massivem Uptempo.

Wer auf die harte Schiene steht, ist mit "Take It Out On Me" bestens bedient. Das ist von den Riffs her wieder eine astreine Thrash-Nummer, die Matt mit seiner Stimme je nach Sichtweise veredelt oder ihr den Wind aus den Segeln nimmt. Das kommt ganz drauf an, welche Sounds man privat bevorzugt. Mir persönlich passen die derben Shouts von Basser Jay besser ins Bild.

Mit "Say Goodnight" haben sie dem Titel gemäß natürlich die Ballade im Gepäck, die im Mittelteil aber deutlich Zähne zeigt. Das ist vor allem Jay zu verdanken, der einmal mehr ein paar richtig kernige Shouts ablässt. Dass er damit auch auf der neuen Scheibe noch durchaus seine Wichtigkeit hat, zeigt nicht zuletzt "Last To Know" bei dem der Gesang zwischen Matt und Jay fast gleichmäßig aufgeteilt wurde.

"Forever And Always" setzt schließlich den Schlusspunkt und scheint wohl so was wie eine Hymne für die Fans zu sein. Die mögen dabei über den etwas säuselnden Unterton hinweg sehen, manch einen könnte das aber auch etwas nerven.

"Scream Aim Fire" wird den Siegeszug der Waliser mit Sicherheit fortsetzen - vor allem in den Staaten dürfte die Scheibe auch mit ihrer textlichen Ausrichtung (ja ja, als Teen und Twen trägt man die ganze Welt auf den Schultern und leidet sooooo sehr) mächtig einschlagen.

Trackliste

  1. 1. Scream Aim Fire
  2. 2. Eye Of The Storm
  3. 3. Hearts Burst Into Fire
  4. 4. Waking The Demon
  5. 5. Disappear
  6. 6. Deliver Us From Evil
  7. 7. Take It Out On Me
  8. 8. Say Goodnight
  9. 9. End Of Days
  10. 10. Last To Know
  11. 11. Forever And Always

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62 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    @laut.de (« (ja ja, als Teen und Twen trägt man die ganze Welt auf den Schultern und leidet sooooo sehr) »):

    Hehe.. genau deswegen geht mir die Band kräftig auf den Sack!

  • Vor 16 Jahren

    Der klare Gesang ist so grausam nach der OP, das erste Lied bei Myspace hat mir gereicht...

    immer auf Repeat:
    We scröam äime and firö

    Wollt einfach mal wissen was aus denen geworden ist.

  • Vor 16 Jahren

    häää? falsches Album gehört?

    "Scream Aim Fire" lässt mehr als zu wünschen übrig. Kein Vergleich zum vorherigen Album "The Poison".
    Die Power die "The Poison" hatte, war fast schon gigantisch und da kommt "Scream Aim Fire" eher mickrig rüber.

    Bestenfalls 2/5 / 3/5 kann man dem Album geben. Die Mehrheit der Fans ist enttäuscht vom Album und deshalb ist diese Rezession nicht nachzuvollziehen.

    Bitte nochmal anhören. Beide Alben (!!) und dann diese Wertung verändern.

    Danke

  • Vor 15 Jahren

    hier sieht man wida einmal
    das sehr viele deutsch sich in metal nicht auskennen bis auf ein paar ...
    sprich black death twins
    ich gebe dir foll recht....^^

    nun ja ...
    ich finde die scheibe einfach nur geil..

  • Vor 15 Jahren

    "The Poison" top, "Scream Aim Fire" Flop. Danke, weitermachen.

  • Vor 15 Jahren

    ich finde, dass das ALbum recht gut geworden ist. Natürlich finden sich auch hier kommerziellere Tracks drauf, aber was soll die ganze Diskutiererei?? Man kann gut drauf abgehen, man kann Spaß damit haben oder au ma ne halbwegs ordentliche Ballade hören. Für mich entfernen sich BFMV etwas vom direkten Mainstream un rücken näher an die Metal-Community heran.
    im vergleich zu the poison ne klare steigerung, wesentlich metal-lastiger, weiter so.