laut.de-Kritik
Abwechslungsreiche Reise durch das Universum der Elektro-Fuzzis.
Review von Stefan Friedrich"Come With Us" locken die chemischen Brüder und nach anfänglichem Zögern komme ich doch mit. Denn die Reise durch's Universum der beiden Elektro-Fuzzis ist mal wieder eine abwechslungsreiche, die gelegentlich Kopfschmerzen bereitet, einen meistens jedoch mit Staunen und Glücksgefühl zurück lässt. Glaubte ich bei der ersten Single "It Began In Africa" - die in etwa so großartig wie RTL2 ist - noch an den Untergang des Abendlandes, so können die chemischen Brüder auf Albumlänge doch überzeugen.
Das irrwitzige Titelstück mit seinen Streichersamples bietet Big Beat vom Feinsten. Klar klingt das nach Ende der 90er, aber wenn es verdammt noch mal rockt, warum dann nicht? Nach dem oben schon erwähnten Totalausfall kann "Galaxy Bounce" (Queen-Sample!) nicht ganz an die Klasse des Openers anschließen, geht aber durchaus in Ordnung.
"Star Guitar" hat viel vom französischen Elektrosound à la Daft Punk und zündet nach einer Weile ordentlich. Überhaupt scheinen Tom Rowlands und Ed Simons bei den Aufnahmen öfters auf die andere Seite des Kanals geschielt zu haben. "The State We're In" mit Beth Orton am Mikro könnte durchaus auch aus dem Air-Fundus stammen.
Die beiden schönsten Stücke warten ganz am Ende des Albums auf den Hörer. "Pioneer Skies", anfangs im 70s-Style, ist so absolut untypisch für die beiden Briten, dass es gerade daraus seine Stärke bezieht. Natürliche Drums, sanfte, spacige Klänge (ja, schon wieder Air), die einen einlullen, bis der Song plötzlich kippt, Gas gibt und alles in sich zusammen zu stürzen scheint. Danach: Pink Floyd! Nicht ganz, aber Richard Ashcroft, der zu trippigen Beats mantraartig seinen Text zum Besten gibt. Groß, richtig groß und wesentlich besser als seinerzeit Noel Gallagher auf "Setting Sun" rumeierte!
1 Kommentar
Yep,
einfach großartig.