laut.de-Kritik
Starkes Album im Fahrwasser von Soilwork.
Review von Michael EdeleDie wohl schwedischsten Italiener melden sich zurück. Nach dreijähriger Pause sind Disarmonia Mundi, für einige so was wie die zweite Heimat von Soilworks Speed wieder da und legen mit "The Isolation Game" ein starkes Album im Fahrwasser von Speeds Stammband hin.
Einmal mehr hat Multiinstrumentalist Ettore Rigotti die Scheibe so gut wie im Alleingang eingespielt und dabei 13 erstklassige Nummern aus dem Ärmel geschüttelt. Allein für ein paar Soli ließ er sich von Nightrage-Klampfer Olof Mörck unter die Arme greifen. Das Geplärre, dass die Jungs schon immer nur nach Soilwork klingen würden, kann man dabei getrost ignorieren. Dass dem so ist, wird wohl niemand bezweifeln wollen, aber an guter Musik ändert das noch lange nichts.
Man mag sich fragen, warum Speed seine Stimme gern einer Band leiht, die sich recht deutlich am Sound seiner eigenen Band orientiert, aber Fakt ist nun mal, dass seine Stimme perfekt dazu passt. Allerdings setzen sich Ettore und sein Sangesbruder Claudio Ravinale immer besser und deutlicher selbst als Sänger in Szene. Während Claudio für die derben Vocals zuständig ist, versucht sich Ettore erfolgreich an den klaren Gesangslinien.
Wer nun genau was singt, lässt sich oftmals nicht exakt bestimmen, spielt aber auch keine wirkliche Rolle. Alle drei verstehen ihr Handwerk und liefern einen extrem guten Job ab. An Melodien sparen sie auf der Scheibe zu keiner Zeit, verfallen aber nie in süßliches Keyboardgeplänkel oder ähnlichen Käse.
"Perdition Haze" drosselt das Tempo erstmals ein wenig, groovt dafür um so mehr und hat einen verdammt geilen Drive. Dass es im Refrain des Songs und auch im Titeltrack schon fast mal poppig zugeht, stört an der Stelle überhaupt nicht. Schließlich legen sie in "Building An Empire Of Dust" gleich mal wieder los wie Feuerwehr. Gegen die höllisch abzischenden "Blacklight Rush" oder "Digging The Grave Of Silence" ist das aber noch gar nichts.
Für kurze Ruhepausen ist aber auch gesorgt und so ist "Glimmer" ein kurzes, überraschend simples und eingängiges Intermezzo. Davon hätten es gern noch ein paar mehr sein können, doch zumindest zum Ende hin gibt es mit "Beneath A Colder Sun" ein schönes, stimmungsvolles Outro, wenn auch mit einem abrupten Ende.
4 Kommentare
...die wohl schwedischten italiener...
...das kommt mir spanisch vor..
Echt? Ich dachte eher griechisch ...
Spielen den schwedischen Melodic Death heutzutage meilenweit besser als die vermeindlichen Genren-Primen "In Flames" oder "Soilwork".
In Flames is genial ! ;D
Zumindest vieles was sie produziert haben.
Aber Disarmonia Mundi ballert auf dem Album richtig gut ^^
Hat Potenzial!