laut.de-Kritik
Die Schwaben sorgen für Stoner Rock-Feeling im Winter.
Review von Michael EdeleEigentlich ist es scheißegal, ob es draußen gerade runter schneit was geht und die Straßen nass, glatt und matschig sind. Wenn ich "666 Neurotic Bombs" aufdrehe, ist meine Straße staubtrocken, die Sonne brennt vom Himmel, ich habe einen Stetson auf und bretter mit 400 PS unterm Arsch in den Sonnenuntergang.
Ja, ok, das war vielleicht ein bisschen viel Kopfkino für Minusgrade und Schneeverwehungen in der traurigen Realität, aber wenn man schon einen Bandnamen wie Dust&Bones hat, ist der Stoner Rock nur noch Formsache. Die Jungs machen ihre Sache auch ausgesprochen gut. "Zero Is King" rauscht mit enormen Drive durch die Anlage und reißt von Beginn an mit.
Direkt im Anschluss einen Bremsklotz in Form von "7 D-Days" zu platzieren, ist allerdings nicht unbedingt clever. Dabei handelt es sich bei dem trägen Rocker ebenfalls um eine bärenstarke Nummer - allein das Tempo bremst die gerade erst aufgekommene Fahrt zu sehr aus. Leichte Tendenzen in Richtung Chrome Division oder The Carburetors sind auch beim punkigen "We All Gonna Die (But Not Today)" nicht von der Hand zu weisen.
Die etwas höhere Stimmlage von Fronter Thorsten Klöpfer mag ein wenig ungewohnt klingen, doch daran gewöhnt man sich ebenso rasch wie an die eher simplen Strickmuster der Songs, die aber äußerst effektiv klingen. Immerhin überschlagen sich AC/DC oder ZZ Top auch nicht gerade an Kreativität in ihren Arrangements.
Für Freunde effektiver, zum Teil furztrockener und mit einem satten Schuss Blues à la Rose Tattoo versehenen Rockmusik, ist "666 Neurotic Bombs" eine deutliche Empfehlung. Wenn der Titeltrack am Ende nicht locker jede Sohle vom Huf groovt, weiß ich auch nicht weiter.
2 Kommentare
http://www.dustandbones.de/
was für ein shice- noch ne amateurband, die die welt nicht braucht.
was für ein hammer - endlich mal wieder straighter rock n roll ohne drumrumgeklimper. Try it!