laut.de-Kritik

Die drei Engländer orientieren sich auch musikalisch neu.

Review von

Mit ihrem zweiten Album nach dem Freitod von Drummer Jon Lee verabschieden sich Feeder endgültig von der Vergangenheit. Das schlimme Kapitel scheint verarbeitet und das neue Mitglied Mark Richardson vollständig integriert.

Dass Feeder die Tragödie überwunden haben, merkt man auch den Texten an. "Today is the day I find a new way out" singt Grant Nicholas zum Beispiel in "Tracing Lines". Nur in dem kurzen "Space" kommt das Thema noch ein letztes Mal zur Sprache: "Fading like someone who's given up the life / you gotta know, know how that feels / People always change, never stay the same / we've got to believe ... we've got to believe."

Auch musikalisch haben die drei Engländer ein neues Kapitel aufgeschlagen, sie verzichten inzwischen ganz auf gelegentliche Ausflüge ins Metalgenre. Dafür war ja auch Heavy Metal-Fan Lee verantwortlich. So tönen sie jetzt ruhiger und auch positiver als noch vor 2002.

Was Feeder aber auch ausmachte, war die Kombination von etwas härteren Tönen und zugleich tiefsinnigen Texten, verträumtem Gesang und ruhigen akustischen Gitarrenriffs. Ohne ersteres bleibt leider nur noch letzteres. Und das bedeutet zwangsläufig seichten Balladenrock a là 3 Doors Down.

Neben langsam klopfenden Drums und aufgeblasenen Gitarrensoli gehören weinerliche Texte über die Verflossene und das harte Leben zum Standardrepertoire. Highlights wie das vorwärtstreibende "Miss You" und das Gesumme in "8:18" machen "perfect sense", und man glaubt an die Worte des Sängers: "Don't say it's over". Aber spätestens nach dem zweiten Durchhören der CD heißt es: "Waiting for something new".

Trackliste

  1. 1. We Are The People
  2. 2. Itsumo
  3. 3. Miss You
  4. 4. Tracing Lines
  5. 5. Silent Cry
  6. 6. Fires
  7. 7. Heads Held High
  8. 8. 8:18
  9. 9. Who's The Enemy
  10. 10. Space
  11. 11. Into The Blue
  12. 12. Guided By A Voice
  13. 13. Sonorous

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