laut.de-Biographie
Kvelertak
Kvelertak ist Norwegisch und heißt übersetzt "Würgegriff". Einen besseren Namen konnten die sechs Jungs aus Stavanger für ihre Band nicht finden. Einmal angehört, packt dich die Combo am Hals und lässt dich so schnell nicht wieder los. Kvelertak liefern den Soundtrack zu einer üblen Schlägerei, die mit Blut, Schweiß und gebrochenen Knochen endet, bei der man aber sonderbarerweise verdammt viel Spaß hatte.
Die Band aus Norwegen wird 2007 von sechs guten Freunden gegründet. Erlend Hjelvik brüllt sich die Seele aus dem Leib, Bjarte Lund Roland, Maciek Ofstad und Vidar Landa fetzten übers Gitarren-Griffbrett, Marvin Nygaard malträtiert seinen Bass und Kjetil Gjermundröd drischt auf die Trommeln.
Nach einigen kleineren Shows auf Festivals und in Radiosendungen, dürfen die Jungs beim Roskilde Festival 2009 spielen. Kurz danach unterschreiben sie einen Vertrag bei Indie Recordings und engagieren Kurt Ballou von Converge als Produzenten für ihr Debüt-Album.
Die selbst-betitelte Platte erscheint im Juli 2010. Für das Cover der Scheibe gewinnen sie ebenfalls einen hochkarätigen Musiker/Künstler: John Baizley, Sänger bei Baroness und Zeichner der grandiosen Artworks seiner Band.
Die Fach-Presse nimmt die Platte begeistert auf. Die Visions schreibt: "Wäre der Leibhaftige ein Punkrocker, hätte er beim nächsten Besuch im autonomen Zentrum einen Kvelertak-Patch auf der Lederjacke. [...] Wer bei Songs wie 'Blodtörst' still sitzen bleiben kann, ist innerlich schon tot oder verfügt über enorm viel Selbstbeherrschung."
Kvelertaks Stil ist äußerst außergewöhnlich: Punkrock trifft auf Black Metal, Rock'n'Roll, Hardcore und Southern Rock. Zu den drei fetten Brat-Gitarren, die gerne mal fröhliche und straighte Rock-Melodien über brutalem Geknüppel spielen, gesellt sich Erlends kratziges Gekeife. Der gute Mann brüllt auf Norwegisch und singt Songs, die übersetzt so etwas wie "Blutdurst" oder "Opfernacht" heißen.
Das klingt jetzt zwar nach bösen, finsteren Gesellen. Die Musik wirkt aber gar nicht so, wie die Titel es versprechen. Dermaßen catchy, melodiös, abwechslungsreich und direkt hat noch nie jemand Metal gespielt. Vielleicht sollte man für die sechs Nasen ein neues Genre eröffnen: Party-Metal.
Mit "Nattesferd" (2016) verabschieden Kvelertak den Vollgas-Rumpelstil zugunsten von mehr Abwechslung und Finesse. Ein Song wie "1985" bot sogar AOR- und Hardrock-kompatibles Riffing entgegen der üblichen Death'n'Roll-Chose.
2018 kommt es zu den ersten Rissen im Bandgefüge mit dem Ausstieg von Original-Kreischsäge Erlend Hjelvik. Nach dem Split ist vor dem "Splid" (2020) denkt sich der Rest und präsentiert umgehend Ivar Nikolaisen als neuen Vorkrächzer. Party, Pogo, Popowackeln hat sich das Sextett aber immer noch auf die Schnapsfahne geschrieben.
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