laut.de-Kritik
Die perfekte Schnittmenge aus Tool, A Perfect Circle und Helmet.
Review von Michael EdeleNeben dem Rapper aus Mannheim, der schwedischen Death/Thrash-Band und vermutlich noch unzähligen anderen Combos gleichen Namens, stammt auch aus Reno in Nevada ein Trio, dass sich den Namen Mnemonic verpasste. Bereits 2002 brachte sie ihr Debüt "Device" sehr erfolgreich unters amerikanische Volk. Sechs Jahre nach dem Debüt melden sich die Alternative Rocker nun mit ihrer zweiten Scheibe "Pandora" zurück und wollen nun auch den europäischen Markt erobern.
Das könnte durchaus klappen, denn auf "Pandora" bewegt sich das Trio in einer Schnittmenge aus A Perfect Circle, Tool und leichten Helmet-Klängen, die trotz aller Intensität nie zu kopflastig oder selbstverliebt werden. Der Opener "Hindsight" steigt jedenfalls mit einem sofort in den Nacken und die Beine gehenden Riff ein, das auch aus der Feder von Page Hamilton stammen könnte. Großer Pluspunkt bei Mnemonic ist aber Sänger und Gitarrist Brian Stoudt, der von seinem Kollegen am Bass gesanglich immer wieder ausdrucksstark unterstütz wird.
Stimmen und Instrumente verschmelzen zu einem unglaublich eindringlichen Hörerlebnis, das sich in der Single "T.A.P." und der Ballade "Souvenir" herrlich wiederfindet. Mit Tribal-Drums, melancholischen Gesängen und düstern Riffs versprühen sie in "Echoes" den Geist von Bands wie Tool oder Deadsoul Tribe, der auch in Nummern wie "Mellow" oder "So Close" durchschimmert. Auch vor Experimenten schrecken sie nicht zurück und verwenden für "Quicksand" beispielsweise nur synthetische Klangteppiche und die leicht angezerrten Stimmen von Brian und Chris.
Nach dieser sehr reduzierten Einlage, bricht mit "P.S." ein wahres Gitarrengewitter über einen herein, das nur durch die meist warmen Stimmlagen der beiden Sänger im Zaum gehalten wird. Deutlich ruhiger wird es gegen Ende der Scheibe mit dem bereits erwähnten "Souvenir" und "Palindrome". Das Stück baut eigentlich nur auf Klavier und Brians Stimme sowie ein paar Samples auf, ehe nach der Hälfte der Rest der Band mit einsteigt und die Melancholie perfekt macht.
Das in Sachen Tempo und Härte nochmal anziehende "Suffer" setzt den Schlusspunkt unter ein Album, welches einen erst Minuten, nachdem der letzte Ton verklungen ist, wieder aus seinem Bann lässt. Wer sich also auf emotionale Musik einlassen will, sollte "Pandora" auf keinen Fall verpassen.
4 Kommentare
Hört sich nicht uninteressant an. Werd ich mal reinhören.
Die Review hat mich neugierig gemacht. Die Lieder von Mnemonic auf myspace erinnern auch ein bisschen an Chevelle.
Mal gucken wann die Platte bei meinem Musikdealer meines vertrauens aufschlägt.:)
"so close" hört sich wie tool zwischen undertow und aenima an...geil, endlich wieder ne band die so nen sound fährt!
Klingt spannend.
Hab mal auf myspace reingehört aber die Tracks überzeugen mich jetzt nich wirklich. Die Stimme bringt mir zu wenig rüber und auch die Ideen sind nicht gerade der Hammer...