laut.de-Kritik
Songs, die so schnell sind, dass dabei die Hooks vergessen wurden.
Review von Michael EdeleWahnsinn! So langsam haben Nuclear Blast echt alle brauchbaren Thrash-Bands unter Vertrag. Zwar stehe ich eigentlich auf den kreuzübernden Thrash der Neu-Donzdorfer aus Virginia, bin aber hinsichtlich ihres längeren Verbleibs bei Nuclear Blast eher zurückhaltend.
Municipal Waste kratzt das wahrscheinlich eher wenig, denn auf den Sound der Truppe haben Labelwechsel nicht den geringsten Einfluss. Kaum ist das spacig-sinnlose Intro "Waste In Space" (das Steve Moore von Zombi verbrochen hat) verklungen, rumpelt auch schon "Repossession" um die Ecke und zeigt, wie S.O.D. klingen würden, wenn sie nicht vor 13 Jahren ihr letztes Album veröffentlicht hätten.
Was mit Nuclear Assault weiter passiert, weiß man ja auch nie, M.O.D. sind ebenfalls Geschichte und ob das mit D.R.I. nochmal was wird, ist eher fraglich. Wenn man dann auch keinen Bock auf den Piratenkram von Swashbuckle hat, aber auf ähnlichen Sound steht, kommt man an Municipal Waste beinahe nicht vorbei. Vor allem die stimmliche Nähe von Tony Foresta zu Nuclear Assaults John Connelly fällt immer wieder deutlich auf.
Der schreit in "Unholy Abductor" mit Tony dann auch um die Wette und für den ziemlich geilen Hardcore-Track "Standards And Practices" holten sie sich Tim Barry von Avail ins Studio. Die Riffs von Ryan Waste treffen mal wieder durchgehend auf den Punkt und Drummer Dave Witte lässt die Sache entweder satt grooven oder jagt seine Jungs im Höllentempo durch Songs, die nur selten die 3-Minuten-Marke knacken.
Dazu liefert Basser Land Phil meist songdienliches Spiel, setzt aber immer mal wieder ein paar kleine, feine Duftnoten mittels markanter Läufe. Dennoch bleibt die Halbwertszeit von so einer Scheibe meist im überschaubaren Rahmen, was nicht zuletzt daran liegt, dass man nach Hooks eher vergeblich sucht.
Da sich die Arrangements auf Dauer recht ähnlich sind, macht "The Fatal Feast" zwar Laune, aber wer bereits ein oder zwei Scheiben von Municipal Waste besitzt, braucht diese hier nicht zwingend.
3 Kommentare
Genau das, was man erwartet als Municipal Freund.
Brauch man von denen eigentlich mehr als ein Album im Schrank?
@Saschisch: exakt!
@Cyclonos: gute Frage ...