laut.de-Kritik
Bärenstarkes Album von den britischen Thrash-Verteranen.
Review von Michael EdeleÄh, hat da grad jemand Slayer gerufen? Über die Existenzberechtigung der Kings Of Thrash aus Kalifornien lässt sich nach dem Tod von Jeff Hannemann ja hervorragend streiten. Ich lass mich jedenfalls erst mal überraschen, was die Herren King und Araya noch auf die Reihe bekommen.
Onslaught wollten da wohl auf Nummer sicher gehen, denn mit "Chaos Is King" ballen die Briten einen Opener raus, bei der sich die Slayeraner wirklich warm anziehen müssen. Nach einem kurzen atmosphärischen Intro wie bereits auf dem Vorgänger "Sounds Of Violence" legt das Quintett mit aller Macht los.
"Slaughterize" und das finale "Enemy Of My Enemy" geben ebenfalls ordentlich Gas, doch die Power des Openers erreichen sie in den Tracks nicht mehr ganz. Dafür fällt immer wieder auf, dass Fronter Sy Keeler und Tom Angelripper von der Stimmfarbe her recht ähnlich liegen. Allerdings geht der Onslaught-Fronter variabler zu Werke als sein deutscher Kollege.
Das groovige "66'Fucking'6" wird mit ziemlicher Sicherheit eine Dauerbrenner im Liveset und zur absoluten Granate. Der spürbare Exodus und Hardcore-Einschlag ist dem sicherlich nicht abträglich. Die Tatsache, dass sie immer wieder mit kleinen, aber feinen Melodielinien arbeiten, kommt der Eingängigkeit ebenfalls entgegen.
Die deutlichsten stechen zwei Nummern aus der durchgehend starken Scheibe heraus. Zum einen ist das "Children Of The Sand", das mit orientalischen Skalen und leichten weiblichen Gesängen hervorragend in die Midtemponummer einpasst und den Text entsprechend widerspiegelt. Zum anderen ist das das unglaublich treibende "Cruci-Fiction" bei dem man fast meinen könnte, es mit einem Ministry-Riff zu tun zu haben.
"Sounds Of Violence" war schon ein bärenstarkes Album und "VI" verdeutlicht, dass die alten Säcke von der Insel immer noch ordentlich Feuer im Arsch haben. Wer weiß, wie es mit dem Bekanntheitsgrad von Onslaught jetzt aussähe, wenn sie sich zwischenzeitlich nicht aufgelöst hätten.
4 Kommentare mit 3 Antworten
bin auf die erst seit Sounds of Violence gestossen,von der ich sehr angetan war.davor sind die komischwerweise immer iwie an mir vorbeigegangen.werd ich def. mal reinhören
Slaugherize, Kill, Enemy, Chaos, Crucify ... ich kann diese abgedroschenen Metal-Phrasen nicht mehr ertragen.
ist doch bummsegal,hauptsache es knallt.vll ist aber metal im allgemeinen ja nichts mehr für dich.soll ab nem bestimmten alter vorkommen.hör doch mal bei helene fischer rein, evt findest da ja ne neue heimat
Stimmt ja schon. Wenn die Qualität der Musik passt, können einen die Songtitel kalt lassen, aber wenn man so dermaßen viele Klischees bedient, dass selbst Manowar sich angewidert abwenden, ist das auch nicht mehr feierlich.
nuja, manowar sind scho noch ne ecke unerreichbarer er was platitüden angeht.album an sich ganz nett, hat seine momente, so wirklich rausstechen tut aber nix und ist mir iwie net roh genug.wenn das nen bärenstarkes thrashalbum sein soll, möcht ich gern mal wissen, wie der resenzent violators "Scenarios of Brutality " bewerten würd
Mhm..."66'fucking'6" ist jetzt auch nicht unbedingt originell in Sachen "So-was-von-Evil-Alder". Hätte es Satan tatsächlich mal gegeben - er wäre irgendwann an metallischer Klischee-Vergiftung gestorben.
Man darf den Onslaught Recken ruhig ein wenig Selbstironie unterstellen. Fakt ist, wer auf Thrash Metal steht, kommt an diesem Werk nicht vorbei. Granaten-Riffs und eine sehr geile Produktion. Da freut sich das alte Metal Heart, höhö.