laut.de-Kritik
Tarot meets Nightwish: das Dancefloor-Kommando is back!
Review von Michael EdelePeter Tägtgren und sein Dancefloor-Kommando Pain sind zurück und sorgen mal wieder für kräftig Bewegung in den Beinen und Ärschen. Hypocrisy scheinen nur noch eine sehr untergeordnete Rolle im Leben des Schweden zu spielen, aber damit muss man sich wohl abfinden.
Ist ja eigentlich auch halb so wild, denn "Cynic Paradise" ist mal wieder ein Album ohne Ausfälle. Wie auf den Vorgängern auch verpasst der Opener "I'm Going In" erst einmal eine heftige Klatsche und peitscht gnadenlos nach vorne. Genau wie auf "Psalms Of Extinction" geht es nach einem kurzen Intro mächtig zur Sache. Die aggressiven Vocals in der Strophe erinnern fast ein wenig an Marco Hietala. Das ist nicht die einzige Nightwish-Parallele, denn Anette Olzon gibt sich bei den potentiellen Singles "Follow Me" und "Feed Us" die Ehre. Die rockige Stimme der Frau passt perfekt zum Material von Pain.
Eigentlich könnte man aber jede Nummer der Scheibe auskoppeln und Tanzflächen damit füllen. Egal ob straight groovende Sachen wie "Monkey Business", das fast schon swingende "Reach Out (And Regret)" oder die typische Pain-Kost "Generation X" oder wieder was Schnelles und Hartes der Marke "Don't Care" oder dem titelgemäßen "Live Fast - Die Young". Der Mann weiß einfach, wo es lang geht.
Dass Abwechslung und unerwartete Töne aber nie schaden, ist Herrn Tägtgren ebenfalls bekannt. So steht mit "Have A Drink On Me" ein weiteres, absolutes Highlight auf der Scheibe. Nicht nur was die absolut geile Western-Slide-Gitarre und den relaxten Beat angeht. Der Text, der sich als absolute Sauf-Hymne offenbart ist unschlagbar und rangiert ganz dicht bei Volbeats "Still Counting". Mit Computer-Effekten ist derweil das experimentelle "No One Knows" konzipiert.
Die Texte von Peter sind einmal mehr ausgesprochen gelungen und hintergründig. Bei einem Albumtitel wie diesem kommt der Zynismus erwartungsgemäß nicht zu kurz, trifft dabei aber immer und zielsicher den wunden Punkt.
6 Kommentare
As always: This one´s kicking ass, bitch.
Abgesehen von ein paar Alben (nicht mal eine Handvoll), die in seinem Studio aufgenommen wurden, finde ich diesen Typen samt und sonders scheisse.
Hm. Ich find den Wodkapapst lustig.
Ich mag seine Mucke auch ganz gerne. Zwar ist er in etwa so innovativ wie Rock'n'Rolf was Songwriting betrifft, aber ein solides Niveau wird konstant gehalten.
Für mich ist es neben Volbeats Meisteralbum das Album 2008!!!
Sogar noch knapp vor "we started nothing" von den Ting Tings ^^