laut.de-Kritik
Ein Palast aus Pop, Blues, Funk, Soul und R'n'B.
Review von Kai ButterweckBBC-Ikone Zane Lowe stimmte in seinem Leben schon jede Menge Lobgesänge an. Doch selten war der Brite dermaßen aus dem Häuschen wie nach dem Hören der neuen Scheibe Paolo Nutinis: "Perfekt von Anfang bis Ende, da gibts nichts zu mäkeln. Dieses Album wird losgehen wie eine Bombe", so der Experte von der Insel.
Bereits mit seinen beiden ersten Alben ("These Streets", "Sunny Side Up") sorgte Nutini für Aufsehen bei Freunden anspruchsvoller Pop-Klänge. Nun legt der Schotte also noch eine Schippe drauf?
Die anfängliche Skepsis verfliegt nach wenigen Minuten, wenn sich der Sänger mit seinem außergewöhnlich markanten Organ um funkig poppige Rhythmen windet. Vor einer begehrenswerten Frau kapitulierend, groovt sich der Insulaner in einen wahren Sound-Rausch ("Scream"). Wow!
Es folgen nicht minder beeindruckende Ausflüge in Soul und R'n'B, wie auf der Neuinterpretation des Betty LaVette-Klassikers "Let Me Down Easy" oder dem emotionsgeschwängerten "Better Man". Schon einem Altmeister gleich setzt der erst 27-Jährige einen Baustein auf den anderen und freut sich nach getaner Arbeit über einen imposanten Multipalast aus Pop, Blues, Funk, Soul und R'n'B.
Zwischen fetten Bläsern, trippelndem Piano und kantigen Strat-Anschlägen läuft der Schotte zu Hochform auf ("One Day", "Fashion"). Wahlweise minimalistisch oder pompös aufbereitet entfernt sich Paolo Nutini im Laufe des Albums mehr und mehr Pop seiner Anfangstage. Der Sänger wird mutiger, experimentiert und wagt sich in neue Territorien vor, ohne Vergangenes mit Füßen zu treten.
Songs wie "Looking For Something", das psychedelische "Cherry Blossom" oder die Über-Ballade "Iron Sky", bei der das schwarze Organ des Sängers immer wieder Erinnerungen an die inbrünstigen Auftritte eines Robert Plant weckt, darf man getrost Meisterwerke bezeichnen. Jetzt brauchst eigentlich nur noch die Telefonummer von Zane Lowe, um ihm ins Ohr zu flüstern, dass er mit seiner Meinung nicht allein dasteht.
14 Kommentare mit 11 Antworten
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
1 Punkt weil Kacke!
Ohne Begründung ist dein Kommentar sinnlos und nur despektierlich. Bringt nix.
Heul doch!
Das Album ist allerdings nicht ganz so kacke wie du.
Cyclonos ist hier gemeinhin als Schwachkopf bekannt.
Fand das erste Album damals schon ganz cool, hab' mich seitdem aber eigentlich nie wieder mit dem befasst. Sollte hier vielleicht mal reinhören.
Leider n sehr langweiliges Album. Musikalisch zwar top aber da fehlt halt einfach iwie was. Für mich ist seine erste platte immer noch die beste. da sind wenigstens noch gute Popsongs drauf.
Große Popsingles wird man hier auch nicht finden, da haste recht. Vor allem aber mit "musikalisch top", denn brilliant komponiert und arrangiert ist die Platte allemal. Das ist hier ist hochqualitative Popmusik, die zu ausgefallen fürs große Radio ist.
"Iron Sky" ist schon ein Übersong. Tolles Album.
Hör's gerade im Moment und find's tatsächlich auch ziemlich cool. So richtig supertoll find' ich's zwar bisher nicht, aber einen zweiten Durchlauf hat er schon sicher.
Nur mit dem Debüt hat das nicht mehr sehr viel gemein. Mir fehlt wohl das zweite Album als Bindeglied.