laut.de-Kritik

Was für ein geiler Einstieg ins neue Jahr!

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Was für ein geiler Einstieg ins neue Jahr! Silvester liegt hinter uns, die drückenden Kopfschmerzen am 1. Januar ebenfalls, und kaum lege ich die neue Psychopunch ein, habe ich schon wieder ein fettes Grinsen im Gesicht, denn die Scheibe lief schon zum Jahreswechsel die ganze Zeit hoch und runter. Daran wird sich wohl auch die kommenden paar Monate nicht viel ändern.

Zehn Jahre sind die Schweden nun schon unterwegs, legen mit "Moonlight City" ihr siebtes Album vor und machen einmal mehr klar, dass sie neben The Bones die einzige Band aus Schweden sind, die Anrecht auf den Rotz'n'Roll-Thron hat. War "Kamikaze Love Reducer" an manchen Stellen vielleicht nicht bissig genug, lässt "It Remains To Be Seen" gleich mal gar keinen Zweifel daran, dass die Jungs wieder ein paar Bricketts an Power nachgelegt haben. Jarmo bekommt hier gesangliche Unterstützung von Gitarrist Joey, was der Nummer noch zusätzlichen Drive verpasst. Textlich seht der Coolnessfaktor dem musikalischen nicht nach - die Partie kann steigen.

Ihr inzwischen ausgeschiedener Drummer Peppe macht den Jungs noch mal ordentlich Feuer unterm Arsch, denn auch "Hush Now Baby" pusht nicht weniger nach vorne. Schon nach diesen zwei Songs ist klar, dass die Psychos mehr denn je Wert darauf legen, dass man spätestens im Refrain die Hand mit der Bierflasche nach oben reißt und den Text mitgröhlen kann.

"On My Own" nimmt das Tempo zunächst ein wenig raus, aber den möchte ich sehen, der in den ersten Reihen nicht den Chorus auf der kommenden Tour mitgröhlt. Wer glaubt, dass ihm mit einem Titel wie "Here Comes The Rain" eine Ballade ins Haus steht, sieht sich getäuscht. Zwar schwingt hier definitiv ein wenig Melancholie mit, aber das ist nichts, was man mit ein paar Bier und einer Prise Psychopunch nicht bereinigen könnte.

"No One Really Knows" bringt wieder einen kräftigen Schuss Rock'n'Roll mit kämpferischer Attitude ins Spiel. Psychopunch wissen durchaus, dass sie nach wie vor einen Underdog-Status haben, aber nach dem Motto 'shit happens' ziehen sie ihr Ding trotzdem unbeirrt durch. So rockt auch "Another Statement" ordentlich drauf los. Zwar ist die wilde Power von früher nicht mehr im gleichen Maße gegenwärtig, doch die unbändige, gute Laune, die die Schweden von jeher verbreiten, ist auch auf der neuen Scheibe zu jeder Zeit zu spüren.

War es auf "Kamikaze Love Reducer" die irisch anmutende Säuferhymne "Black River Song", die ganz offensichtlich aus dem restlichen Material heraus stach, ist es auf "Moonlight City" mit Sicherheit "If You Say So", das einen verdammt coolen 50/60s Einschlag aufzuweisen hat. Dass sich die Jungs bei den Backing Vocals à la Beach Boys beinahe schlapp gelacht haben, kann ich mir gut vorstellen. Eine gewisse Melancholie gehört bei Psychopunch zum guten Ton, und "It Hurts Me More Than I Can Say" macht da den Anfang. Jarmo muss seine Stimmbänder ganz schön anstrengen - ob er sich damit auf Tour einen Gefallen getan hat, darf bezweifelt werden.

Auch der Titeltrack hat diesen Einschlag, glänzt dabei aber mit einer coolen Slidegitarre, und bei einem Refrain wie 'I Can't Stand Lucy', hält sich die Melancholie doch irgendwie in Grenzen. Keine Frage, dass "Lay Me Down" zum Abschluss hin noch mal gegensteuert und den Partyaspekt gehörig nach oben schraubt. Selbst die beste Party muss mal enden, schließlich muss die nächste ja irgendwann anfangen können. Also einfach die Bonus CD eingelegt, die der Limited Edition beiliegt, oder noch besser die das Debüt "We're Just As Welcome As Holy Water In Satan's Drink", die seit Ende letzten wieder neu aufgelegt wurde.

Trackliste

  1. 1. It Remains To Be Seen
  2. 2. Hush Now Baby
  3. 3. On My Own
  4. 4. Here Comes The Rain
  5. 5. No One Really Knows
  6. 6. Another Statement
  7. 7. If You Say So
  8. 8. It Hurts Me More Than I Can Say
  9. 9. Moonlight City
  10. 10. Lay Me Down

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So unspektakulär kann es gehen: 1998 gründen Gitarrist Joey, Basser Mumbles, Sänger und Gitarrist Jarmo 'JM' und Drummer Hojan die Band Psychopunch.

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