laut.de-Kritik

Leere Worthülsen und typische Phrasen.

Review von

Der Abgang von Drumtier Mike Terrana hat sich schon seit einiger Zeit gesetzt und André Hilger hat auf der "... Into The Light"-Scheibe schon einen mehr als ordentlichen Einstand geliefert. Persönlich konnte ich mich auf dem Summer Breeze letztes Jahr davon überzeugen, dass der Mann das Zeug von Mike äußerst souverän bringt. Nun fehlt eigentlich nur noch ein neues Rage-Album, um die Sache abzurunden.

Das liegt mit "Carved In Stone" vor und lässt sich wohlwollend abnicken. Ein wenig problematisch ist die Scheibe allerdings trotzdem, denn es fällt schwer, sie nicht mit fast schon leeren Worthülsen und typischen Phrasen zu beschreiben. Fakt ist einfach: Fans der Band werden mit "Carved In Stone" sicher glücklich. Die Band hat (fast) alle Trademarks vereint. Peavy und Co. Hinterlassen der Nachwelt zehn starke Power Metal-Songs. Die Tracks gehen sofort ins Ohr und lassen den Fuß ordentlich mitwippen. Damit könnte man die Review fast beschließen und es wäre eigentlich alles gesagt.

Das mag in gewisser Weise negativ klingen, so ist es aber gar nicht gemeint. "Carved In Stone" ist auf jeden Fall ein gutes und typisches Rage-Album, aber es fehlt einfach ein wirklich herausragender Song, der sich sofort im Gedächtnis festsetzt. Dass nur fast alle Trademarks enthalten sind, liegt daran, dass die Ausflüge in klassische Terrains ja schon zu den typischen Rage-Merkmalen gehört. Diese wurden auf "Carved In Stone" aber bewusst außen vor gelassen. So sind die Songs sehr straight gehalten und im Midtempo angesiedelt. Ein wenig Variation (von "Lord Of The Flies" mal abgesehen) wäre durchaus angebracht gewesen und hätte für eine gewisse Frische gesorgt.

Rage gehören zu den Bands, denen es wohl unmöglich ist, ein schlechtes Album zu veröffentlichen. Unter die Top 10 der Veröffentlichungen des Trios wird es "Carved In Stone" wohl nicht schaffen, doch Fans der Band ärgern sich über die Scheibe wohl kaum.

Trackliste

  1. 1. Carved In Stone
  2. 2. Drop Dead!
  3. 3. Gentle Murders
  4. 4. Open My Grave
  5. 5. Without You
  6. 6. Long Hard Road
  7. 7. One Step Ahead
  8. 8. Lost In The Void
  9. 9. Mouth Of Greed
  10. 10. Lord Of The Flies

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2 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    also ich kann mich irgendwie nicht damit anfreunden, dass von der redaktion nur drei punkte vergeben wurden. ich hör die scheibe seit release tag rauf und runter und kann schon so ziemlich alle songs auswendig. die platte ging beim ersten mal hören sofort ins ohr und die refrains von liedern wie "long hard road" "drop dead" "lost in the void" ja eigentlich von allen liedern der platte setzen sich sofort fest. alles ohrwürmer meiner meinung nach!
    vor allem im vergleich zu speak of the dead muss ich sagen gefällt mir der klang der neuen scheibe um welten besser!
    klar speak of the dead war mal was ganz neues aber es sind dort nur sehr wenige songs zu finden welche wirklichen live charakter haben geschweige denn zu nem live klassiker werden könnten.
    bei carved in stone sehe ich das anders - das album ist sehr konzertfreundlich und "lost in the void" hat wirklich das zeug dazu ein klassiker zu werden!
    ich hatte die ehre rage in nürnberg live zu hören und da gingen die lieder vom neuen album einfach tierisch ab, auch lord of the flies bei dem ich so meine bedenken hatte da er doch etwas melodiöser ist als der rest der scheibe.
    alles in allem muss ich sagen, dass drei punkte einfach zu wenig sind! es sollten schon wenigstens 4 sein, wenn man das fehlen von orchestralen teilen oder experimenten ankreiden möchte.
    wer wert auf ein album mit live charakter legt kann sogar getrost 5 punkte vergeben!
    zumindest empfinde ich das so was natürlich alles einer recht subjektiv geprägt ist

  • Vor 9 Jahren

    Ich kann malm bei weiten Teilen Recht geben, dem ist überhaupt nichts hinzufügen. Und "Lost In The Void" ist auch meiner Meinung nach der beste Song auf dem Album. Leider ist dies für mich das letzte tolle Album bisher, da Rage etwas vor sich hingedümpelt haben. Nicht zu vergessen, dass die DVD zu diesem Album ein kleines zusätzliches Schmankerl darstellt.