laut.de-Kritik
Für Fans von Isis, Mogwai und Godspeed You Black Emperor!
Review von Christoph DornerSeit sieben Jahren formulieren Red Sparowes aus Los Angeles ihre Vorstellung von Post-Metal-Epen und musikalischer Heavyness nun bereits aus. Die Songs der Band um Isis-Keyboarder Bryant Clifford Meyer arbeiteten dabei nie einzig mit dem Vorschlaghammer in Form schiebender Walls of Sound, sondern nannten immer auch langsam heranreifende, elegische Texturen von Ambient und alternative instrumentelle Ansätze ihr Eigen.
Auf dem dritten Album "The Fear Is Excruciating, But Therein Lies The Answer" justieren Red Sparowes ihre ganz eigene Balance zwischen melodiöser Melancholie und schwerem Gitarrensound wieder neu. Ein Stück weit eskapistisch wirken dabei vor allem die Walgesang-Gitarren, die Genre-Freunde vom schottischen Track-Meisterwerk "Mogwai Fear Satan" kennen, die in "Illusions Of Order" oder auch "Giving Birth To Imagined Saviors" über dem ausladenden Soundteppich croonen.
In "In Every Mind" wiederum schlängelt sich die Steel Gitarre von Halifax Pier-Mitglied Greg Burns an aufschießenden Heavy Metal-Monumenten vorbei und bringt am Ende den Track apokalytisch zum Einsturz. Großartig. Red Sparowes lassen sich – vielleicht vergleichbar mit den Japanern Mono – viel Zeit für geradezu klassische Dramaturgien und geben sich auch mal mit subtil schimmernden Tracks zufrieden.
Das erhebt die Band nebst Soundengineer Toshi Kasai, der schon die Alben von Tool oder den Melvins veredelt hat, über viele junge Post-Rock-Bands, die einem immer physischeren Ansatz wählen, um in modernen Zeiten anscheinend ansteigende Reizschwellen zu überwinden.
"The Fear Is Excruciating, But Therein Lies The Answer" dagegen funktioniert noch im positiven Sinn als atmosphärischer Soundtrack und sollte Fans von Isis, Mogwai und Godspeed You Black Emperor! in seiner vollen Länge höchst zufrieden stellen.
7 Kommentare
die ersten beiden alben waren der wahnsinn. bin fast geneigt mir diese platte blind zu kaufen.
Dem kann ich nur zustimmen. Großartige Band, großartiges Album.
Bin geneigt das Album als etwas langweilig zu bezeichnen. Da hebt sich kaum noch etwas von anderen Postrock-Bands ab. Die "Aphorisms EP" war IMHO noch besser, ganz zu schweigen von "Every Red Heart Shines Toward The Red Sun".
Tja, in welcher Kategorie bringt man das unter? Musik für (Lasten)Aufzüge? Keine Ahnung, warum jemand sowas aufnimmt und wozu es gut sein soll. Klingt einfach nur breitwandig und extrem öde.
Naja für Leute die Finntroll toll finden kann oberflächlich betrachtet schon ein wenig langweilig sein.
@dondon (« Naja für Leute die Finntroll toll finden kann oberflächlich betrachtet schon ein wenig langweilig sein. »):
Schnickschnack. Mit Finntroll kann man wenigstens hier und da mal ne Party retten. Mit dieser musikalischen Bretzelbrause macht man alles nur noch schlimmer.