laut.de-Kritik
Freiheit, Liebe, Sehnsucht, etc.
Review von Toni HennigSantiano veröffentlichten vor zehn Jahren ihr erstes Album "Bis Ans Ende Der Welt". Seitdem sind sie aus den deutschen Albumcharts nicht mehr wegzudenken. Alle bisherigen Platten schossen auf den ersten Platz. Mit "Die Sehnsucht Ist Mein Steuermann - Das Beste Aus 10 Jahren" blicken die Schleswig-Holsteiner nun auf ihre größten Hits zurück. Die hört man größtenteils im neuen Gewand. Zudem wartet das Best Of-Paket mit mehreren neuen Stücken auf.
Den Beginn macht eine englischsprachige Version von "Santiano", mit dem die Band den Grundstein für den bis heute anhaltenden Erfolg legte. Diese unterscheidet sich bis auf die zusätzlichen Vocals von Nathan Evans nicht wesentlich vom Original. Mit dem Schotten hatten sich Santiano schon zuvor für eine Neuversion seines Nummer-Eins-Hits "Wellerman" zusammengetan, die auf dieser Best Of natürlich nicht fehlt.
Die neuen Songs reihen sich dann mit stampfenden Rhythmen, Seemannschören, viel Gedudel und Gefiedel sowie gelegentlichem Akkordeoneinsatz hier und da nahtlos ins Gesamtwerk ein. Thematisch gibt dabei die "Ode An Das Meer" die Richtung vor. Es geht um "Freiheit", "Sehnsucht", "Liebe", "Reise" und "Abschied". Was das "Schicksal" für einen bereit hält? Das weiß "ganz allein" nur "der Wind".
Auch bei den Rock- und Orchesterversionen sowie Jubiläumsmixen sind keine bahnbrechenden Neuerungen zu erwarten. Die Melodien und die Grundstimmung der Ausgangsversionen behält die Band nämlich so gut wie durchgängig bei. An der Auswahl der Songs lässt sich wiederum nicht herum meckern. "Steh Auf" animiert mit seiner "Kopf hoch"-Message und mehrstimmigen Gesängen immer noch zum Mitgrölen. Das mittelalterliche "Tanz Mit Mir", das Santiano zusammen mit Faun zum Besten geben, "Bis In Alle Ewigkeit (Walhalla)" und "Es Gibt Nur Wasser (Jubiläumsmix)" laden zum Tanzen und zum Trinken ein. In "Könnt Ihr Mich Hören" und "Wenn Die Kälte Kommt" frönen Björn Both & Co. ihrem Hang zum Epischen, wobei sie im letztgenannten Stück auch mal gesellschaftskritische Töne anschlagen, wenn sie den Egoismus und den fehlenden Zusammenhalt in unserer Gesellschaft beklagen.
Zum Schluss bieten sie mit "Die Sehnsucht Ist Mein Steuermann", das es hier als Duettversion mit Synje Norland gibt, ein paar schwelgerische und nachdenkliche Töne. Dabei entpuppt sich der Text, der von "Einsamkeit" und dem Gefühl handelt, "niemals" anzukommen, auch nicht unbedingt schlechter als das, was Rammstein abliefern, wenn es mal etwas poetischer und gefühliger sein soll.
Santiano bleiben unter den ganzen Spielmann-Kombos, die mittlerweile nur noch auf die Verkaufszahlen zielen, die bessere Alternative, zumal sie gar nicht erst versuchen, etwas anderes als Schlager zu sein. Sie haben auch kein Problem damit, als Schlagerband wahrgenommen zu werden. "Die Sehnsucht Ist Mein Steuermann - Das Beste Aus 10 Jahren" zielt dennoch vor allem auf die Sammelleidenschaft der Fans ab. Alle anderen greifen lieber zu "MTV Unplugged" oder einem früheren Live-Album, da die Holsteiner die Energie ihrer Songs erst auf der Bühne zur vollständigen Entfaltung bringen.
6 Kommentare mit 15 Antworten
Es ist zwar kein Rap, aber ich habe höchsten Respekt für diese Crew. Sie machen ihr Ding und lassen sich von niemandem verbiegen. Sie leben ihr Leben und verkörpern diesen Lifestyle mit allen Konsequenzen. Im Hiphop nennt man das Realness. Das sind raue Kerle. Zwar nicht aus der Hood, aber auf hoher See, die, wenn sie mal Landgang haben, in verruchte Spelunken an der Küste einkehren. Keine Gees, aber doch das Äquivalent zu solchen - Seebären eben. Und wie echte Gees haben sie trotz aller Toughness das Herz am rechten Fleck.
#onelove #cancelgentleman
@Kevin2000:
Mindestens so authentisch wie früher Freddy Quinn oder Heino.
Gruß
Skywise
Sehr guter Kommentar. Beide Genres sind einfach hochgradig lächerlich.
Man könnte sie auch gar nicht verbiegen, wenn man denn wollte, weil sie qua Werkseinstellung schon ihr Biegelimit erreicht haben.
Die Sehnsucht steuert diese marode alte Fregatte regelmäßig gegen den nächsten Felsen.
Ungehört 1/5 für diesen Schrottkern
Cringe. Deutsch klingt so furchtbar gewollt, gerade ohne lyrisches Talent. Weitgehend unmusikalisch ist die Sprache sowieso, also bräuchte es schon große Bemühungen der Intonation oder Dichtung.
Musikalisch würds international für solch einen Standard 3/5 Sternen geben, hier freut man sich halt schon derbe, wenns zu diesem Standard überhaupt reicht. 2/5.
Ein Mensch von Kultur, Prosit!
Womit geklärt wäre, wer hier drin mehrere Accounts gleichzeitig bedient.
pseudologe hat noch genau 1 erstaccount.
Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.
"pseudologe hat noch genau 1 erstaccount"
von dem man weiß...
würde mich auch nicht überraschen wenn sich heraus stellte, dass alle accounts hier von ein und derselben person sind. ein gestörtes kellerkind das mit sich selber redet und streitet...
nein, wingo. Pseudologe ist einer von den Guten™, zertifiziert durch die Altvorderen.
Ja, das war mir schon immer klar. Unser Schwingo ist das Produkt eines gestörten Kellerkindes.
Außerdem war meine Aussage eine Tautologie, jeder Nudser hier hat genau 1 Erstaccount.
OP ist die Fortsetzung eines langen, durchaus auch lustigen Kommentarspaltengags. Capice?
Quatsch, das wär doch völlig nuds
"[...]ein gestörtes kellerkind das mit sich selber redet und streitet..."
Noch 1 Sancho? Wie hoch kann die Wahrscheinlichkeit sein, dass sich noch so einer hierher verirrt? Sehr viel geringer als die, dass 1 und derselbe Sancho 2 oder mehrmals hier auftaucht, hm? Danke.
Jede Wette, dass der Pseudologe hinter Kevin2000 steckt!
Musik für alle Kevins und Chantals. Für die Helene intellektuell zu fordernd ist.
Das vom "wir basteln uns eine Erfolgs-Kombo"-Bingo wüst zusammen gekaperte "Nordmänner" Image wirkt wie eine schlechte Werbung für einen noch schlechteren Grog. Ärgerlich ist hier, dass man versucht, diesen als "Band" getarnten PR-Gag über Jahre am laufen zu halten nur um von dem Schrott ein "the Best of" rechtfertigen zu können. Das Ganze so authentisch wie Kapt. Iglo & das große Meer.
Pompös durchgestylte Aussendarstellung wobei die Kostüme mehr Zeitwert haben dürften, als alle "Kompositionen" dieses grauen Panther-Boygroup-Verschnitts, bei dem für jeden "echte Jung" und jede "echte Magd" was dabei ist. Lässt man die Kulisse weg, blieben vielleicht ein paar Trottel, die halbwegs ihre Instrumente so bedienen könnten, dass wenn beim "Küstentanz" das Playback ausfällt, nicht alle mit runtergelassenen Hosen dastehen würden.
künstlerischer Schiffbruch, musikalisch so überraschend wie eine Wanderdüne, Zero-Creativity, abgeschmackt wie ein ranziger Kabeljau, komplett aus der Retorte der totgeglaubten Schatzkiste der Deutschen Unterhaltung.
Für die Fische! 0/5