laut.de-Kritik
Ist das Mr. Oizos legitimer Nachfolger?
Review von Daniel StraubWenn es in den letzten Jahren einen großen Club-Hype gegeben hat, war oft der Name Ed Banger im Spiel. Das französische Label hat sich in den vergangenen Jahren zu der weltweiten Indie-Dance-Hip-Hop-Institution schlechthin entwickelt.
Eines ihrer bekanntesten Aushängeschilder ist der DJ und Produzent Sebastian Akchoté. Er verkörpert den Sound des Labels wie kaum ein anderer. Kein Wunder, dass viele Bands sich von ihm den speziellen Ed-Banger-Touch verpassen lassen wollen.
Welch namhaften Bands alle schon an seine Studiotür geklopft haben, zeigt jetzt das Album "Remixes". Darauf versammelt sind insgesamt 17 Stücke, die allesamt in den vergangenen vier Jahren entstanden sind. Zu hören sind unter anderem Daft Punk, The Rakes, Editors, The Rapture, Bloc Party, Klaxons, The Kills, Mylo und Kelis. Klar, dass Sebastian bei derart prominenten Anfragen kaum mehr eigene Tracks produziert hat.
Was den speziellen Ed Banger-Sound ausmacht? "Remixes" ist eine einstündige Lehrstunde von Sebastian: Ed Banger-Sound muss rocken, muss effektbeladen sein, muss tanzbar sein. Das ganz allgemein.
Im Falle von Sebastian kommt noch der persönliche Stil hinzu, der sich durch die spezielle Cut-Up-Technik auszeichnet. Der Franzose zerlegt einzelne Samples, Sounds und Trackbausteine, um sie dann wieder zu einem scharf synkopierten Ganzen zusammen zu setzen.
Wie das funktioniert, kann man exemplarisch am Remix des Daft Punk-Stücks "Human After All" verfolgen. Hier hat sich Sebastian richtig ausgetobt und sich gleichzeitig wunderbar bei der Arbeit über die Schulter schauen lassen.
Bei den Editors und Kelis geht er lange nicht so radikal vor. Hier schwingt deutlich mehr Respekt vor dem Original mit. Am wohlsten aber fühlt sich Sebastian, wenn er sich selbst an der langen Leine ausführt.
Er kann einem Track aber auch ein völlig neues Gesicht geben, eines das nur noch in Bruchteilen von Sekunden an das Original erinnert. Genau hier liegt seine Stärke. Genau deshalb ist er einer der derzeit meist gebuchten Remixer.
Man darf gespannt sein, ob es ihm gelingt, den Druck und die Energie der Remixarbeiten auch in seine eigenen Produktionen zu übertragen. Dann hätte Mr. Oizo einen legitimen Nachfolger gefunden.
7 Kommentare
Wieso dann nur 3/5? 4 dürftens schon sein.
Die Tracks sind doch auch alle schon hornalt (2005-2007 mayng, nur der Das Pop is von 2008)
Oh...ihr schreibt 'ne Review über Sebastian^^
Hätte ich jetzt net erwartet^^
Ich lieeeebe ihn...hätte da auch mehr gegeben. Und ,,Human after all" knartscht... *__*
Episches Album. Allein die Verwandlung vom normalerweise herzensguten 'I Still Remember' in diesen Eskalations-SebastiAn-Sound ist meisterlich.
Kranke Musik liegt hier übrigens völlig im Auge des Betrachters, denn ich persönlich finde gerade Stücke wie 'Walkman' oder 'Ross Ross Ross' genial.
wir haben 2009. entweder du gehst mit der zeit oder du gehst mit der zeit...
aaaha... die musik ist nicht mmehr trendy.?
Das geht natürlich gar nicht.