laut.de-Kritik
Irgendwie hat man das alles schon einmal gehört.
Review von Michaela PutzDas Grape Street in Philadelphia am 22. Februar 2006: Seether spielen eine Live-Show mit akustischen Versionen von Songs ihrer Alben "Disclaimer (I+II)" und "Karma & Effect". Ergebnis der Performance ist das CD/DVD-Package "One Cold Night".
Die Vorgänger-Alben der südafrikanischen Musiker klangen stets äußerst grungig, unterlegt mit einigen härteren Gitarrenparts, die dem Sound einen Nu Metal-Einschlag verliehen.
"An Intimate Acoustic Performance" lautet der Zusatztitel und beschreibt treffend, wonach die folgenden sechzig Minuten klingen. Nämlich nach einer lockeren Jam-Session in intimer Club-Atmosphäre. Drums, die sich im Hintergrund halten und eine Gitarrentechnik, die sogar ein wenig an Country erinnert, sorgen dafür, dass sich Seether von einer ungewohnt ruhigen Seite zeigen.
Nach dieser intimen Stunde kann sich der geneigte Hörer das Konzert der Musiker noch auf der Mattscheibe zu Gemüte führen. Auf die beiliegende DVD haben sie neben dem besagten Auftritt in Philadelphia auch ein Bandinterview, das Video "The Gift" und ein Making Of desselben gepresst.
Ohne die üblichen Gitarrenriffs und den sonstigen technischen Raffinessen der härteren Sparte fühlt man sich bei "One Cold Night" schnell in die Grunge-Welle Anfang der 90er zurückversetzt. Zu diesem Eindruck passen auch das "Immortality"-Cover von Pearl Jam und Shaun Morgans Stimme, die hier mehr denn je an einen gewissen Herrn Cobain erinnert. Traurige Lyrics über Herzschmerz & Co tun ihr Übriges.
Das Erzeugnis, auf dem Seether ihren unverkennbaren Einflüssen Tribut zollen, ist eher eine Scheibe für die ruhigen Stunden. Leute, die auch der weicheren Seite der Band etwas abgewinnen können, werden mit diesem Revival der Grungezeit bestimmt ihre Freude haben.
3 Kommentare
Wo bleibt denn die Rezension zu Seether's neuer Scheibe "Finding Beauty In Negative Spaces"?
Also von den neuen myspace liedenr her ist das defintiv schlecher als die alten Sachen.
Vom neuen Album sind ja nur 2 Songs auf ihrer Myspace-Seite.
Diese 2 zähle ich zu den schwächeren Songs des Albums, wobei ich sie nicht schlecht finde.