laut.de-Kritik
Schon wieder eine neue Sängerin mit Pieps-Stimme.
Review von Michael EdeleNeue Scheibe, altes Lied. Zumindest was das Thema Sängerin angeht, denn auf "The 13th Floor" steht mit Ailyn schon die nächste Sängerin für Sirenia hinterm Mikro, nachdem sich Monika Pedersen schon wieder verabschiedet hat.
Ailyn stammt ursprünglich aus Spanien und setzt die Tradition der Band fort, sich zwar ansehnliche Damen in die Band zu holen, allerdings nur solche mit einem äußerst dünnen Stimmchen. Und genau dieses haucht uns schon beim Opener "The Path To Decay" die erste Töne entgegen.
Musikalisch hat "The 13th Floor" immer wieder reizvolle und vor allem eingängige Melodien zu bieten. Im Gegensatz zu "Nine Destinies And A Downfall" setzt Morten Veland dieses Mal wieder sehr auf klassische Instrumente und Chöre.
Das rückt Nummern wie "Lost In Life" oder "The Mind Maelstrom" natürlich deutlich in die Nähe von Nightwish, wenngleich weder kompositorisch noch gesanglich ein ähnlicher Grad an Perfektion erreicht wird. Einmal mehr dürften Fans von Leaves' Eyes oder Theatre Of Tragedy äußerst glücklich und zufrieden mit dieser Veröffentlichung sein, denn das Gezirpe von Ailyn erinnert doch stark an die beiden Frontelfen der genannten Bands.
Wer auf eine druckvollere, rockigere Stimmausrichtung steht, wird schon bei "The Seventh Summer", spätestens aber bei "Winterborn" die Zehennägel aufgerollt am Knie haben. Der verzweifelte Versuch, noch den Ton richtig zu treffen, lässt zumindest mein Trommelfell erschreckt zusammen zucken. Da geht in den oberen Regionen, wo noch ein wenig Druck auf die Lunge sollte, eindeutig die Luft aus. Die Momente, in denen Morten ein paar zusätzliche Growls ablässt, sind sparsam gesät, passen dann zumindest aber immer ganz ordentlich ins Gesamtbild.
Bleibt allein das abschließende "Sirens Of The Seven Seas", das einem echten Rocksong noch am nächsten kommt. Da übernimmt allerdings auch Jan Kenneth Barkved von Elusive weitgehend den Gesang. Zwar machen auch ein paar andere Songs erst mal einen rockigen Eindruck, doch Ailyn haucht den ganz schnell wieder aus.
4 Kommentare
Ist wirklich schade, dass Sirenia nach wie vor das gleiche Problem haben. Musikalisch ging das eigentlich immer in Ordnung, aber die Sängerin war einfach eine Zumutung.
Bei einer recht druckvollen Hintergrund-Musik kann man doch nicht eine Frau ans Mikro stellen, die wirklich eine dermaßen dünne und penetrante Stimme hat. Als ob es da keine besseren Sängerinnen geben würde. Gut, bei Xandria ist das ja auch der Fall, dass die Sängerin nicht viel auf dem Kasten hat, aber da ist es im Prinzip auch so, dass die Band selbst auch verdammt wenig reißen kann.
Bei Beseech lief das um einiges besser. Aber die haben sich ja leider nach einem wirklich verdammt guten Album aufgelöst.
Ja, muss bei der Stimme der Sängerin leider zustimmen.
Ich würde sie nicht mit Liv Kristine von tot vergleichen, sondern eher und leider mit der von Forever Slave (man verpasst nichts, wenn man die Band nicht kennt ).
Die Stimme hört sich manchmal an wie die von Gwen Stefani, fällt mir grad auf
@electrocute («
Die Stimme hört sich manchmal an wie die von Gwen Stefani, fällt mir grad auf »):
Den Vergleich kann ich absolut nicht nachvollziehen... weder bei Stimmfarbe noch bei -kraft höre ich Parallelen! Davon abgesehen, dass Gwen Stefanie eine sehr facettenreiche Stimme hat, die durchaus auch mal Power aufweist (was sie leider nach No Doubt eingestellt hat).
Ich finde übrigens, dieser starke Kontrast zwischen hartem instrumentellem Rahmen und zarter Stimme hat durchaus seinen Reiz!
@Der_Sam (« Ich finde übrigens, dieser starke Kontrast zwischen hartem instrumentellem Rahmen und zarter Stimme hat durchaus seinen Reiz! »):
Gegen eine zarte Stimme ist auch nichts zu sagen. Gut gesungene Melodien bringen ja gerade den perfekten Kontrast in diese Musik, aber das heißt doch nicht, dass die Sängerin eine dermaßen dünne und geradezu überhörbare Stimme haben muss.
Bei Within Temptation (um mal ein bekanntes Beispiel zu nennen) hat man ja auch nicht die stärkste Stimme ans Mikro gelassen und gelegentlich macht Sharon einiges mit ihrem Gesang kaputt, aber insgesamt geht die Stimme neben den Instrumenten nicht völlig unter wie es bei Sirenia leider oft genug der Fall ist.