laut.de-Kritik
Über die Texte kann man sich auf jeden Fall amüsieren.
Review von Michaela PutzDie Veröffentlichung der letzten beiden Scheiben der Ami-Deather von Six Feet Under war ja nicht bei der gesamten Hörerschaft von Begeisterungsstürmen begleitet. Bei einfallslosen Covern von AC/DC-Klassikern und Songs, deren Riffs ebenso leicht durchschaubar sind wie die Texte ("chop chop chop / off goes the head"), eigentlich kein Wunder. Nach "13" stehen sie nun mit einer neuen Scheibe bereit, uns das Geheimnis gleichförmiger Riffs und stumpfer Texte näher zu bringen.
So dürften die Erwartungen der Fans nach den letzten beiden Alben schon ziemlich weit gesunken sein. Bei den ersten Takten von "Doomsday" denke ich mir, sie hätten auch diesmal kaum höher sein sollen. Hier herrscht Einfältigkeit par excellence. Leider wird es bei "Thou Shall Kill" kaum besser. So wursteln sich die ersten beiden Songs langsam und gleichförmig dahin. Einen Deut besser kommt da schon die Nummer "Zombie Executioner" rüber. Six Feet Under legen einen Zahn zu und mischen schnelle Parts mit dem gewohnt schleppenden Sound ab, auch vom Drummer lässt sich Tätigkeit verzeichnen. Einen Höhepunkt liefern die Amis mit "Resurrection Of The Rotten". Darüber hinaus warten sie das ein oder andere Mal noch mit einem Solo auf, das sich hören lassen kann, etwa auf "Resurrection Of The Rotten" oder "In A Vacant Grave".
Die restlichen Nummern klingen hin und wieder zwar interessant, zum Beispiel "The Edge Of The Hatchet", bei anderen Songs wie "Bled To Death" kann davon allerdings keine Rede sein. Ich behaupte ja nicht, dass Six Feet Under für bahnbrechende Kompositionen, großartige Abwechslung und Innovation auf dem Death Metal-Sektor bekannt sind. Doch sich ein wenig mehr Mühe zu geben, wäre trotzdem ratsam gewesen, anstatt einige wenige Riffs im Halbe-Minuten-Takt runter zu schrammeln. So liefern sie Songs, die relativ einfach gestrickt und vorhersehbar klingen.
Zumindest der Sound der Scheibe ist nicht von schlechtern Eltern. Ansonsten kann man sich beim Hören noch immer darüber amüsieren, welche literarischen Ergüsse rauskommen, wenn man offensichtlich nach dem Prinzip "Reim dich, oder ich fress dich" vorgeht. Wie gesagt, die Scheibe beinhaltet die eine oder andere Nummer, die ganz passabel klingt. Doch zwei oder drei gute Stücke auf einem Album sind eindeutig zu wenig.
4 Kommentare
Über Geschmack kann man ja immer vortrefflich streiten, aber aus meiner Sicht sind die beiden letzten Alben "13" und nun "Commandment" die beiden besten von Six Feet Under.
Klar, die Klassiker findet man auf anderen Alben
Ich finde die letzten beiden Alben auch eher schwach und hoffe auf bessere Tage. Wem es ebenso geht, der sollte sich mal die Band Torture Killer (http://omdb.info/modules.php?name=MusicDat…) anhören, in der auch Chris Barnes ins Mikro grunzt. Die Sachen gefallen mir um einiges besser als das, was Six Feet Under im Moment so produzieren...
Ja die guten alten Tage von Mr. Barnes sind wohl nun auch vorbei. Heute ist er ein alternder, kiffender mit Rap liebäugelnder exkommunizierter Metalpapst. Ein Metalpapst mit Dreadlocks. Noch Fragen?
Eigentlich schlimmer als die lahmen Platten sind die lahmen Konzerte. Hab die vor etwa 'nem Jahr auf der Metalfest-Tour gesehen, und das war so lustlos runtergespielt und gesungen und knallte überhaupt nicht.
Was gibt's gegen Dreadlocks zu sagen?