laut.de-Kritik
Schweden ist ganz vorne mit dabei, wenn es um harten Rock geht.
Review von Michael EdeleOk, ich sags nicht gern, aber wir hängen in Deutschland echt hinterher, wenn es um sehr gute, skandinavische Musik geht. Nächsten Monat erscheint endlich das dritte Soloalbum von Backyard Babies-Gitarrist/Sänger Nicke Borg, das in Schweden schon lange auf dem Markt ist und ENDLICH können auch wir Deutschen das neuen Sparzanza-Album in den Händen halten.
Woran liegt es, dass Black Cult sich mit der Veröffentlichung von "Circle" so viel Zeit gelassen haben? An der Qualität der Scheibe mit Sicherheit nicht, denn die Songs stehen denen auf "Folie À Cinq" oder "Death Is Certain, Life Is Not" in nichts nach. Nach dem Intro "Bradycardia" (is das ein Drink?) gehen sie mit "Pine Barrens" gleich in die rockigen Vollen.
Sänger Fredrik Weileby beweist einmal mehr mit Leichtigkeit, dass er zu den Besten seines Fachs gehört. Sowohl seine Singstimme (hört euch nur das melodische "Underneath My Skin" oder die Ballade "Into The Unknown" an), als auch seine derben Shouts sind erstklassig. Wenn man mal nach einem Phil Anselmo-Double sucht, ich wüsste, wer dafür in Frage käme.
Doch die Schweden verlassen sich nicht nur auf Altbewährtes, sondern gehen mit dem hypnotischen "Breathe" auch neue Wege. Von der Rhythmik her erinnert der Track fast an A Perfect Circle und bietet Fredrik wieder eine Möglichkeit, zu zeigen, welche Flexibilität er stimmlich besitzt. Auch die Hardcore-Nummer "Death Don't Spare No Lives" ist man so nicht gewohnt, hier fällt vor allem die Lars Ulrich-Gedächtnis-Snare besonders nervig ins Gewicht.
Hin und wieder biedern sich einzelne Songs ein wenig zu sehr an den Mainstream an, eine Ballade wie "As I Go Away" wäre für meinen Geschmack nichtnötig gewesen. Dafür bekommen sie spätestens mit dem dreckig rockenden "Do What Thou Wilt" wieder die Kurve und zeigen, dass Schweden ganz vorne mit dabei ist, wenn es um harten Rock geht.
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Lars Ulrich-Gedächtnis-Snare ...