laut.de-Kritik
Rückbesinnung auf alte Nu Metal-Tage.
Review von Michael EdeleSo ganz scheinen sich Staind nicht darüber im Klaren zu sein, wo sie musikalisch hin wollen. Jedenfalls klang die Band um Sänger Aaron Lewis noch nie so zerfahren wie auf dem selbstbetitelten, neuen Album. Spielten die verzerrten Gitarren auf "The Illusion Of Progress" noch eine untergeordnete Rolle, bekennt sich das Quartett mittlerweile deutlich zu seinen Nu Metal-Wurzeln.
Mit Korn-Einflüssen in den Strophen hämmert der Opener "Eyes Wide Open" los und ergießt sich in einem melodischen Refrain. Das folgende "Not Again" stellt in Sachen Härte zumindest mal einen äußerst rauen Gesang vor.
Daran ist weitgehend nichts auszusetzen, da die Jungs wie gesagt immer noch ein sicheres Händchen für einprägsame und einschmeichelnde Melodien haben. Dennoch geht das gequälte Gebrüll von Aaron hin und wieder ein wenig auf die Eier. Nicht anders als furchtbar ist dagegen das vollkommen in die Hose gegangene "Wannabe" zu bezeichnen: Platte Raps und ein müder Standard-Flow kennzeichnen die Nummer.
Damit ist der Tiefpunkt zum Glück erreicht und es folgen einige ganz gute Songs, die es auch mit den letzten Veröffentlichungen der Band aus Springfield aufnehmen können. So sehr ich es Gitarrist Mike Mushok ja gönne, dass er mal wieder ein wenig mehr darf, als nur auf der Akustischen zu klimpern, aber Sachen wie "Not Again", "Throw It All Away" oder "Take A Breath" sind wohl die Art Songs, die die Fans maßgeblich von Staind hören wollen.
Die melancholisch, melodische Stimme von Aaron ist einfach das Aushängeschild der Truppe, und dieses kommt nun mal in den ruhigeren Momenten am besten zum Einsatz. Doch auch eine treibende Nummer wie "Now" macht Spaß, da Aaron sich hier ebenfalls aufs Singen konzentriert und nicht aufs Brüllen. Bleibt zu hoffen, dass die Fans dieser Rückbesinnung auf alte Nu Metal-Tage Beachtung schenken. Bei Limp Bizkit hats ja auch geklappt.
5 Kommentare mit einer Antwort
Zumidnest not again und eyes wide open hören sich schon mal nicht schlecht an. Die shouts sind geschmackssache aber die hören sich immernoch besser an als bei vielen shoutern die hier als gut deklariert wurden
Unnötig finde ich Staind nun nicht, aber das Album an sich ist trotz vermehrter Härte und Lewis' Stimme nicht unbedingt notwendig gewesen. Dennoch für Fans zu empfehlen. Meine Review: http://klangkino.blogspot.com/2011/09/musi…
Gut so, dass so eine schwätzerblog nicht mehr existiert. Die wiederentdeckte Härte war genau das, was zu dieser Zeit nötig war
Großartiges Album! Gefällt mir.
Bei Limp Bizkit hats ja auch geklappt?
Meiner subjektiven Meinung nach, haben Staind mit diesem neuen Album viel eher zu ihren Wurzeln zurückgefunden, als Fred Durst und seine Mannen das mit ihrer Gold Cobra jemals behaupten könnten!
Respekt dafür!!!
das staind album ist super, nur bisschen zu hart für den mainstream.
gold cobra war einfach nur kacke, daran konnte auch back to roots nichts ändern (mit außname von 1-2 songs)