laut.de-Kritik
Extrem geiler Thrash vom Altherren-Kränzchen.
Review von Michael EdeleEs zahlt sich immer wieder aus, ein Album absolut unvoreingenommen zu hören. Tenet waren mir überhaupt kein Begriff, als ich die Scheibe in den Player geschoben habe. Dass einem hier ein deftiges Thrash-Brett entgegen bläst, ist innerhalb der ersten paar Sekunden klar.
Die Erkenntnis, dass die Riffs derb und fett, die Drums äußerst tight, straight und treibend geraten und der Gesang nicht selten an den alten Exodus-Shouter Steve 'Zetro' Souza erinnert, lässt auch nicht viel länger auf sich warten.
Ein breites, fieses Grinsen stiehlt sich ins Gesicht, wenn man schließlich herausfindet, dass das tatsächlich Steve Souza ist, der hier aggressiv und angepisst wie selten zuvor seine Stimmbänder malträtiert. Wenn sich dann noch offenbart, dass Tenet aus der kompletten Strapping Young Lad/Zimmers Hole-Crew von Jed Simon (Gitarre), Byron Strout (Bass) und Gene Hoglan (Drums) plus Ex-Forbidden/Testament-Gitarrist Glen Alvelais besteht, dehnt sich dieses Grinsen sogar bis hinter die Ohrläppchen aus.
Der Opener "Being And Nothingness" krallt sich nämlich direkt mal die Mundwinkel und zieht sie hinterm Kopf zusammen. Die Nummer peitscht einem mit simplen Hardcore-Riffs und derben Blastbeats ins Gesicht. So stellt man gleich klar, worum es geht. Spätestens "Crown Of Thorns" prügelt dann die Scheiße aus einem raus. Zetro zeigt sich in absoluter Bestform und schreit sich wieder und wieder die Stimmbänder aus dem Hals.
Dass in "Unnameable" immer wieder deutlich Exodus durchschimmert und "Hail, Hail" auch von Strapping Young Lad stammen könnte: wohl kaum ein Beinbruch. Vor allem nicht, wenn Jed und Glen so geile Soli hervorzaubern und Zetro in Sachen Aggression sogar seinen Exodus-Nachfolger Rob Dukes in die Tasche steckt. Übertroffen wird die Nummer nur von "Take A Long Line", das herrlich zum Mitshouten einlädt.
Aber es wird auf "Sovereign" nicht nur gebrettert. Die schleppenden Nummern "Going Down" oder "Watching You Burn" finden mit satten Grooves im Midtempo statt. Ein für Drumtier Gene Hoglan eher ungewohntes Tempo, aber schließlich hat der Kerl bei Meldrum schon bewiesen, dass er nicht nur in Sachen Geschwindigkeit und Technik Einiges auf dem Kasten hat.
Mit dem abschließenden Titeltrack drücken Tenet das Gaspedal in der Strophe trotzdem nochmal richtig durch. Schließlich ist das hier ja auch kein Altherren-Kränzchen, sondern eine extrem geile Thrash-Band - die man hoffentlich bald auf Tour sehen darf.
7 Kommentare
Ach du schande, die stimme geht ja gar nicht...hat der helium eingeatmet oder warum hört sich seine stimme so beschissen an?
Junge, das ist eine der markantesten Stimmen im ganzen Thrash Metal!!! Und wenn der nicht angepisst klingt, dann weiß ich auch nicht ...
Doch, klingt ganz gut. Haut mich jetzt aber nicht so aus den Socken wie eben Exodus und Strapping.
@Thrashdeath (« Doch, klingt ganz gut. Haut mich jetzt aber nicht so aus den Socken wie eben Exodus und Strapping. »):
Schon alles angehört und nur ein, zwei Songs?
Ja der klingt angepisst, wie ein angepisster zwerg...Kann ja sein, dass er eine markante stimme hat, aber nur weil es markant ist, ist es nicht gleich gut.
finde außerdem dass er ziemlich eindimensional klingt, kaum variation in der tonhöhe der shouts.
Wers mag, kanns ja, solls ja hören. Ich finde die stimme jedenfalls echt zum kotzen...klingt als wäre sie gepitcht...
@time 2 bleed («
stimme is extrem geil
erinnert an diverse black metal klänge »):
Vielleicht mag ichs auch nicht, weil ich black metal nicht ausstehen kann
Oh, gerade auch mal "Crown of Thorns" auf der Myspace-Page reingezogen.
Also die Stimme ist tatsächlich "ein bisschen" gewöhnungsbedürftig. Kann mir da bildlich sehr gut so nen kleinen Gremlin auf der Bühne vorstellen, der um sein Leben kreischt..
Da taugt mir Zimmers Hole irgendwie mehr.