laut.de-Kritik
Traumhaft schöne Melodien, die Geborgenheit vermitteln.
Review von Michael EdeleDa ist er wieder, mein Softspot. Dass ich für die kanadische Band um Sängerin Chibi eine Schwäche habe, ist kein Geheimnis. Zwar kam das 2020 veröffentlichte Album "Diamonds" hier nicht zur Review-Ehren, verdient gehabt, hätte es die Scheibe allemal. Aber nicht nur, dass eine Review ausbliebt – auch die geplante Tour fiel coronabedingt ins Wasser.
Wie für den Rest der Musikszene stand die Zeit auch für The Birthday Massacre zunächst einmal still. Und wie so viele andere auch begann die Band einfach damit, neue Songs zu schreiben und aufzunehmen. Und die sind einfach wieder wunderschön geworden und stehen mit "Fascination" in den Startlöchern.
Der eröffnenden Titeltrack leitet mit einer wunderbaren Sanftheit in das Album ein, und auch wenn er sich emotional zum Chorus hin steigert, wird man als Hörer nie aus seiner Geborgenheit gerissen. Sehr ruhig, balladesk und mit einem gewissen Bombast zeigen sich The Birthday Massacre gleich von ihrer besten Seite.
Die Single "Dreams Of You" kommt im Anschluss deutlich poppiger, leichter und reduzierter daher. Dass die Band auch Wurzeln im Synthie-Pop der 80er hat, lässt sich kaum verbergen. Diese Leichtigkeit klingt auch in "On More Time" an, bleibt aber eine Ausnahme, denn Songs wie "Cold Lights" oder "Stars And Satellite" strahlen bei aller Ruhe eine gewisse Düsterheit aus, in der man sich nur dank Chibis einfühlsamen Gesangs nicht allein gelassen fühlt.
Und so gut und schön alles bis dahin war, dann kommt "Like Fear, Like Love" und macht einfach mal klar, wer der Platzhirsch auf "Fascination" ist. Der Refrain geht einfach so dermaßen in Ohr und Füße, dass der Ohrwurm schon vorprogrammiert ist. In Sachen Tanzbarkeit kommt da so schnell nix drüber.
Im direkten Vergleich stinkt "Once Again" dagegen ab, ein wirklich schwacher Song ist aber auf "Fascination" nicht zu finden. Denn selbst die Fans harter Gitarren bekommen mit "Precious Hearts" endlich ein wenig Futter. Und dann, ehe man sich versieht, lässt das Sextett das Album mit dem traumhaften "The End Of All Stories" genauso ruhig und besinnlich ausklingen, wie es angefangen hat.
Man kann The Birthday Massacre nur wünschen, dass "Fascination" nicht das gleiche Schicksal ereilt, wie "Diamonds" und dass die Band 2022 die Chance bekommt, beide Alben ordentlich zu promoten.
4 Kommentare mit einer Antwort
Die sind mein guilty pleasure. Irgendwie monoton und irgendwie doch oft geil. Bin gespannt.
Naja viel neues gibt es diesmal nicht zu entdecken. Bei den beiden Vorgängern gab es im Sound wenigstens leichte Änderungen.
Man scheint im Künstler-Lockdown steckengeblieben zu sein. Ich wünsche The Birthday Massacre, die eine typische Liveband sind, dass sie endlich wieder touren dürfen.
Derweil lege ich "Daimonds" nochmal auf. Wer noch kein Album der Band kennt, dürfte mit "Fascination" aber auch nichts falsch machen.
Live sehr nice, das stimmt.
TBM geht immer!
Muss ich irgendwie übersehen haben. TBM gehen schon ziemlich klar. Höre auf jeden Fall mal rein.