laut.de-Kritik
Am Alexanderplatz trifft man nur selten auf echte Cowboys.
Review von Kai ButterweckEinen günstigeren Veröffentlichungszeitraum wie den Frühherbst 2013 hätten sich die beiden The BossHoss-Chefs Alec Völkel aka "Boss Burns" und Sascha Vollmer aka "Hoss Power" für ihr neues Studioalbum wohl kaum aussuchen können. Etwa zeitgleich startet die neue "The Voice Of Germany"-Staffel, in der die beiden Berliner Outlaws bekanntermaßen zwei Jury-Sessel besetzen. Und so wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch das mittlerweile siebte Werk der Hauptstadt-Daltons wieder in Charts-Regionen tummeln, von denen die Band ohne den mittlerweile perfekt rotierenden Vermarktungsapparat wohl nur träumen dürfte.
Was auf dem Wacken-Festival und auf groß angelegten Parodie-Touren durch die Heimat funktioniert, würde 7000 Kilometer weiter westwärts im Beisein von Kollegen wie Mike Ness, JD McPherson und Co maximal müde belächelt werden. Statt sich nämlich mit dem Inneren der Genre-Wurzeln zu beschäftigen, kratzen The BossHoss wieder einmal nur ganz zaghaft an der Oberfläche.
Gedeckelt wird der zarte Country-Ansatz dann mit allerlei erfolgsversprechenden Neuzeit-Einwürfen wie funkigen Beats aus der Retorte ("Do It"), gängigen Handclaps ("Whatever") und zwiespältigen Hip Hop-Grooves ("Easy To Love You", "God Loves Cowboys"). Vielfalt wird wieder einmal groß geschrieben im Hause der Berliner; nur haben die zahlreichen Crossover-Einschübe im Verbund mit immer wieder eingestreuten Bläsereinsätzen und zweitklassigen Elvis Presley-Adelungen an vorderster Front eine doch arg limitiere Halbwertszeit.
Bezeichnenderweise sorgt das Septett immer nur dann für hochgezogene Augenbrauen beim Hörer, wenn es das konzeptionelle Korsett abgelegt und einfach nur drauf los musiziert. Dann entstehen nämlich Songs wie "Bullpower" oder "A Little More More More" – zwei rockige Fast Forward-Perlen, denen man fast schon den Punkrock-Stempel aufdrücken kann.
Am Ende bleibt vor allem eine Zeile im Ohr hängen: "God loves Cowboys, believe it or not – so if you mess with BossHoss, you mess with God." Wehe dem, der dem Herrgott steckt, dass man am Alexanderplatz nur selten auf echte Cowboys trifft.
9 Kommentare mit 21 Antworten
Was soll den die Beurteilung. Boss Hoss ist eine GrossOver Band und bedient sich vielen Stilrichtungen ,.. und dass mit viel Spass und Sachverstand. Sorry ich finde die neue Scheibe top.
GrossOver? - eine treffende Umschreibung.
http://tinyurl.com/nwqaujo
Richtig GrossOver wird's erst wenn die beiden BossHoss Cowboys die Hauptrollen in Brokeback Mountain 2 übernehmen.
#nohomophobia
Also "Gross"Over lass ich durchgehen, Bruder von Frank the Tank.
...die Kommentare waren eben noch nicht da, ich fühle mich jetzt gar nicht mehr so lustig
die Rollen in Brokeback Mountain 2 sind ledier schon an Mike the Bike und Bruder Frank the Tank vergeben. Regie führt Pam the Cam .... Ok, das war jetzt sehr flach...
I wish it would be over, but it's still gross.
nicht Cross, nicht gross: sondern Krass - und over
okee Verschreiber ,.. aber zur Sache,.. die Musik von TBH auf nur Country zu beschränken ist schlicht weg dumm ,..
TBH zu hören ist schlicht weg dumm, wo man doch auch richtige Musik hören kann...
Engstirnigkeit ist Dir sicher ein FremdWort , wenn Dir TBH nicht gefällt,.. ok ,.. Geschmacksache ,.. respektiere Ich. Dein dummes Posting nicht.
alle umbringen wer sich an country vergreift hat teuer dafür zu bezahlen
Boss Hoss: ganz großer, typisch deutscher Scheißdreck!
jein
ganz großer Scheißdreck: ja
typisch deutsch: nein, solchen Pseudo-Genre-Mash-Up-Cover-Scheiß gibt es überall auf der Welt.
Da hat der lautuser mal Recht.
Aber: in den deutschen Charts ist das ja ein typisches Phänomen, dass etwas, was MAL ganz witzig ist, promotet wird bis es alle nur noch zum Kotzen finden.
jein II
überall auf der Welt wird der Produktlebenszyklus so ausgequetscht bis es zur schwarzen/leicht roten Null kommt - erst dann wird abgesetzt/was geändert/die nächste Kuh gemolken. Wer das alles zum Kotzen findet spielt keine Rolle.
Natürlich kriegen "wir" das anhand unserer Lebensumstände - hier der deutschen Charts und Radio-Airplay - am ehesten mit und denken dann, dass es "typisch deutsch" wäre, ist aber in jedem kommerzielisiertem Land der Welt sehr ähnlich. Hugh!
Dieser Kommentar wurde vor 11 Jahren durch den Autor entfernt.
@ eifelmongo: so isses
genau ,... keine Ahnung, aber das Maul aufmachen,
wenn man die Art von Musik nicht mag ,.. ist doch ok , damit ist die Musik aber auch nicht gleich schlecht
2 PUNKTE! 2 PUUUUUNNKTE! Für den Rotz? Ihr von Laut.de seid doch echt Plem-Plem! Andere Acts bekommen schon wegen dem Namen nur einen Punkt und für den Dreck von Boss Hoss - was wirklich der Abschaum der Musik ist - 2 Punkte???? Laut.de = Idiotenhaufen!
Junge Junge ,.. was für ein tiefsinniger Beitrag
So nun habe ich die neue Scheibe auch komplett angehört.
Ich selbst bin TBH Fan der ersten Stunde. Muß zugeben,.. leider ein Schritt zurück ,.. zu glatt zu wenig Rock,.. aber nicht schlecht, .. muß man aber nicht haben.
In anderen Worten: Du hast dich mit deinem Eingangskommentar über die Kritik zu einer Platte beschwert, die du selber bis dato nicht gehört hast?
Yep habe ich ,.. weil die Basis einer fairen Beurteilung nicht gegeben war,.. BossHoss kann man nicht auf Country reduzieren und daran Messen ,.. dass ist absoluter Schwachsinn.
Warum wird auch so ein Schrott eigentlich rezensiert, aber zu der jüngsten Paul McCartney Platte, die schon seit 1 1/2 Wochen draußen ist, gibt es nach wie vor keine Review? oO