laut.de-Kritik
Das Erkennungsmerkmal besteht im Jim Morrison-Effekt.
Review von Giuliano BenassiErstaunt reibt man sich nach den ersten Takten die Ohren: Aus dem Lautsprecher tönt Jim Morrison! In der Tat klingt William Kelly wie der verstorbene Sänger der Doors, während seine Mitstreiter ein dichtes psychedelisches Gewebe aus Jefferson Airplane, Iron Butterfly, Beatles und Cream weben.
Der Sound lässt kaum vermuten, dass sich The Flying Eyes erst 2007 gegründet haben, und dass die Mitglieder zu diesem Zeitpunkt noch blutjung sind. Der Sänger ist gerade mal 17 Jahre alt, die anderen drei Mitglieder an Gitarre und Orgel, Bass um Schlagzeug 19. Die Musik scheint allerdings direkt aus den 60ern zu stammen.
Das vorliegende Album fasst die beiden EPs "Bad Blood" und "Winter" zusammen. Der Opener "Lay With Me" überzeugt mit hypnotischer Gitarre, die an Tony Iommi erinnert. "Please suck my blood" heißt es zu Beginn von "Bad Blood", dem vielleicht gelungensten Stück, begleitet von einem eingängigen Riff.
Einen wirklich eigenständigen Stil haben Flying Eyes zwar nicht, aber vermischen gekonnt bekannte Elemente. Bei "Don't Point Your God At Me" hat "Spirit In The Sky" von Doctor And The Medics deutliche Spuren hinterlassen, während das Intro zu "She Comes To Me" von "Norwegian Wood" der Beatles stammt. Das Erkennungsmerkmal der Band besteht eindeutig im Jim Morrison-Effekt, ohne eine simple Doors-Kopie zu sein.
Live haben sich die jungen Amerikaner in ihrer Heimat bereits bewiesen. Bleibt zu hoffen, dass sie auch den Schritt über den Teich wagen. Denn auf der Bühne dürfte das gewaltig rocken.
1 Kommentar
hört sich ja sehr interessant an.