laut.de-Kritik

ProgRock für Kindergeburtstag und Pfadfinderlager.

Review von

Mit "Subsurface" legen die Engländer Threshold ihr mittlerweile siebtes Studiowerk vor. Drummer und Sänger konnten sie zwar in den Reihen halten, jedoch hat sich Urmitglied Jon Jeary verabschiedet und den Bass an Steve Anderson weitergereicht.

Vor allem in der deutschen Presse scheint es sich bei dem Quartett aus London um so etwas wie die nicht ganz so heimlichen Lieblinge zu handeln. Diesen Favoritenstatus kann ich persönlich nur bedingt nachvollziehen, denn mit ihrer Mischung aus Dream Theater und Queensryche zeigen Threshold zwar ein durchgehen hohes technisches Niveau, aber musikalisch fehlen mir gelegentlich doch ein oder zwei Pfund mehr auf den Gitarren.

Auf der Haben-Seite müssen eindeutig der Opener "Mission Profile", die Single "Pressure" oder "Static" verzeichnet werden, die alle ganz gut rocken. Das zehnminütige "The Art Of Reason" ist hingegen ein Grenzfall. Muss man den Epos zu weiten Teilen als absolut gelungen bezeichnen, geistert mir bei manchen Parts immer wieder der Name Europe durch die Rübe, und das schmalzt dann einfach zu sehr. Im Soll-Bereich halten sich Songs wie "Opium" oder "The Destruction Of Words" auf, die für meine Ohren einfach zu seicht und kommerziell klingen. Tralala-Musik gehört in den Kindergottesdienst oder ins Pfadfinderlager.

Fans der Band wünschen mir jetzt eh schon die Pest an den Arsch, aber was soll's. Ganz objektiv betrachtet ist eine mittlere Bewertung mindestens drin, weil die Jungs ihre Mucke kompetent, und aufgrund ihrer langjährigen Geschichte, auch durchaus glaubwürdig verzapfen.

Trackliste

  1. 1. Mission Profile
  2. 2. Ground Control
  3. 3. Opium
  4. 4. Stop Dead
  5. 5. The Art Of Reason
  6. 6. Pressure
  7. 7. Flags Ands Footprints
  8. 8. Static
  9. 9. The Destruction Of Words
  10. 10. What About Me? (Bonustrack)
  11. 11. Multimedia Section Incl. Videoclip

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1 Kommentar

  • Vor 9 Jahren

    Hallo Michael. Es liegt bloß daran dass Musik Geschmackssache ist, also keine Angst! Die Haben-Seite haben sich bei mir die Songs "Mission Profile", "Opium", "The Art Of Reason" und "Pressure" verdient. Die eher mäßigen Nummern sind "Ground Control", "Stop Dead" und die im Endeffekt doch gelungene Ballade "Flags & Footprints". Ein Beispiel warum das ganze hier Geschmackssache ist. MfG Tim